KILL PROCEDURE - Brink Of Destruction
Mehr über Kill Procedure
- Genre:
- Technical Thrash / US Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- FC Metal
- Release:
- 25.08.2017
- Hate Spilled Over
- Trioxynon
- Spells Death
- Season Of Brutality
- Dead Man Walking
- Brink Of Destruction
- Mask Of The Villain
- Careful What You Wish For
- Silence
- Bone Head
- All The Pain
Technisch und songschreiberisch einwandfrei, gesanglich leider nicht.
Auch wenn dieser Bandname bislang noch völlig unbekannt ist, sollte zumindest Oberhaupt Lou St. Paul noch ein Begriff sein. Schließlich hat uns der US-Amerikaner mit seiner Stammformation WINTER'S BANE mit "Heart Of A Killer" in den frühen 90er Jahren eine wahre US-Metal-Edelperle beschert.
Dieser hätte "Brink Of Destruction" an sich bereits 1995 nachfolgen sollen, aufgrund der doch deutlich härteren Ausrichtung wurde das Album jedoch von der Plattenfirma damals auf Eis gelegt. Durchaus möglich, dass auch der Abgang von Tim "Ripper" Owens damit zu tun hatte, der kurz davor die Chance wahrnehmen durfte, bei JUDAS PRIEST einzusteigen und man erst einmal abwarten wollte, wie es weiter gehen würde.
Das alles ist aber längst Geschichte und nun scheint die Zeit reif (und auch ein Label gefunden) für die Veröffentlichung des damals zweiten WINTER’S BANE und zugleich eigentlich ersten KILL PROCEDURE-Albums. Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, sei übrigens noch hinzugefügt, dass Lou in KILL PROCEDURE generell das Vermächtnis der US-Metal-Legende zu sehen scheint. So hat er nämlich als neuen Bandnamen einen Track von "Girth" auserkoren, während die auf "Brink Of Destruction" verewigten Songs in anderer Reihenfolge und teils anderen Versionen bereits auf dem 1995er WINTER'S BANE-Demo "Season Of Brutality" zu hören waren.
Nachvollziehbar erscheint die Umbenennung der Band generell, denn "Brink Of Destruction" ist von "Heart Of Killer" in der Tat meilenweit entfernt. Zum einen, weil das Material deutlich heftiger klingt und auch der technische Aspekt deutlich stärker in den Fokus gerückt war. Im Verlauf der Spielzeit kommt zudem eine mehr als nur deutliche MEGADETH-Schlagseite zum Vorschein, die dem vielschichtigen, technisch anspruchsvollen Metal aber gut steht. Aber auch eine Art CACOPHONY mit Thrash-Ambitionen kann man sich als Vergleich vorstellen, schließlich enthält "Brink Of Destruction" jede Menge technische Finessen, eingebettet in satte Härteeilagen. Diese stammen nahezu ausnahmslos aus Meisterhand, schließlich ist das Album vom durchwegs präzisen und knallharten Riffing des Chefs geprägt.
Der ist fraglos ein grandioser Saitenhexer, leider aber kein begnadeter Barde, weshalb man beim Hörgenuss im Endeffekt dann doch Abstriche machen muss. Vor allem in den hurtigeren Passagen versucht es Lou zu sehr mit Gewalt, um auch gesanglich mithalten zu können. Das klappt aber leider nicht unbedingt, sollte aber Interessenten mit Vorliebe für die genannten Referenzen nicht weiter stören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer