KILLSWITCH ENGAGE - Incarnate
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2016
Mehr über Killswitch Engage
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 11.03.2016
- Alone I Stand
- Hate By Design
- Cut Me Loose
- Strength Of The Mind
- Just Let Go
- Embrace The Journey...Upraised
- Quiet Distress
- Until The Day I Die
- It Falls On Me
- The Great Deceit
- We Carry On
- Ascension
Jesse is back – Part 2.
Album Nummer zwei nach der Rückkehr von Jesse Leach: KILLSWITCH ENGAGE hat mit "Incarnate" nun den Nachfolger zum starken 2013er-Werk "Disarm The Decent" am Start. Auf jenem zeigten die Amis eindrucksvoll, dass sie auch als Urknall des modernen Metalcore-Genres noch richtig Bock auf diese, auf ihre Materie haben. Und ohne größere Umschweife: Das nehme ich den Herren auch nach dem häufigen Rotieren der aktuellen Scheibe vollends ab – und trotzdem fehlt etwas.
"Incarnate" ist ein logisches Folgealbum zu "Disarm The Decent", bei dem niemand allzu große Sprünge in Sachen Sound oder Songwriting zu erwarten braucht. So weit, so gut. Trotzdem komme ich nicht umhin festzustellen, dass die bissigen Parts nicht so scharf und die schönen Abschnitte nicht ganz so leuchtend wie zuletzt sind. Zur Folge hat dies auf Albumlänge eine gewisse Gleichförmigkeit –ein Vergleich, welcher dem durchaus facetten- und abwechslungsreichen Spiel der Band nicht gerecht wird, meinen Gesamteindruck jedoch auf den Punkt bringt. Oder um es mit dem ganzen Zaun in der Hand zu pointieren: Es mangelt an Hochlichtern!
Wer bereits auf die Punktezahl geschielt hat, wird sich an dieser Stelle möglicherweise wundern, wie bei solch halbvernichtenden Worten überhaupt noch mehr als sechs Punkte zustande kommen können. Begründung: Ich mag Metalcore. KILLSWITCH ENGAGE macht (nach wie vor) klasse Metalcore. Und das auch auf "Incarnate".
So findet man im Laufe der Platte immer wieder richtig tolle Momente: Das schnelle Riffing in 'Quiet Distress' bockt genau wie Leachs Gesang mal mächtig. 'The Great Deceit' drückt mit feinster Gitarrenarbeit und ordentlich Drive wie ein zu eng geschnürter Turnschuh. Und in 'Just Let Go' kommen all die getragenen, emotionalen Momente wunderbar zur Geltung, die das fantastische TIMES OF GRACE-Album von Dutkiewicz und Leach bereits ausgezeichnet haben – das gilt im Prinzip auch für 'It Falls On Me'.
So bleibt immer mal wieder etwas Hörenswertes hängen, unterm Strich manifestiert sich jedoch die Erkenntnis, dass sich auch nach zahlreichen Durchgängen kein Lieblingssong herauskristallisieren mag, welchen ich in Zukunft unbedingt in der Setlist haben möchte. Der ein oder andere wird möglicherweise (auch ohne große Suche) eher fündig als ich; Spaß haben wir dann trotzdem gemeinsam vor den Brettern dieser Welt. Denn Freude bereitet mir "Incarnate" trotz allem und ich will an dieser Stelle somit auch nur von einer kleinen Enttäuschung sprechen, die mir schließlich noch schicke acht Zähler wert ist. Wer KILLSWITCH ENGAGE schon lange verfolgt, der packt das Album sowieso selbstverständlich ein; alle Neulinge können gerne erst einmal weiter vorne in der Diskographie wildern, um "Incarnate" dann später guten Gewissens dazuzustellen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang