KING GARCIA - Hamelin
Mehr über King Garcia
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- ViciSolum Productions
- Release:
- 18.04.2025
- Prelude: Rats!
- Anise
- Sweat
- Magnolia
- Hamelin
- We Echo
- Closer
- The Day We Lost Everything
Hervorragendes Instrumental-Debüt.
KING GARCIA sieht sich in der Tradition solcher Acts wie MOGWAI und RUSSIAN CIRCLES und kann sich zu weiten Teilen des neuen Albums auch irgendwo im direkten Radius zu den großen Namen der instrumentalen Prog-Szene etablieren. Was die Band jedoch von den meisten Acts aus dem leicht spacigen Universum der progressiven Rockmusik unterscheidet, sind die gelegentlichen Folk-Einschübe und die etwas ausgefallenere Wahl der Instrumente. Während das Debütalbum, das kürzlich in Griechenland aufgenommen wurde, vor allem in der ersten Hälfte noch sehr harmonisch mit cinematischen Sounds experimentiert, rauschen einige orchestrale Arrangements mit eindringlichem Bläsereinsatz am Ohr vorbei, machen sich verspielte Gitarren im Rahmen einer Darbietung aus der klassischen Folklore Luft und wird etwas derart Organisches erschaffen, dass man KING GARCIA wohl schnell als einen der bodenständigsten Acts aus dieser Szene feiern darf - und das macht einen Release wie "Hamelin" noch angenehmer, als er in der ersten Momentaufnahme ohnehin schon ist.
Die acht Songs sind beileibe nicht schlicht gestrickt, sondern bieten genügend Experimentierfreude mit offenem Ende, schaffen recht spannende Kontraste und zugleich eine Atmosphäre, die irgendwie nie so recht greifbar ist, weil sie eben von dieser kontinuierlich zunehmenden Spannung angetrieben werden, die so manches Mal schon ein vorzeitiges Finale ansteuert, dann aber wieder neue aufregende Stränge aufreißt, von denen man sich herausfordern lassen kann. "Hamelin" bietet schlussendlich eine solche Fülle völlig konträrer Nuancen, dass man sich stundenlang damit beschäftigen kann und dennoch längst nicht jedes Detail ausfindig gemacht hat. Die Songs gehen ständig neue Wege, liefern permanent frische Ideen und demonstrieren letzte Endes, wie man instrumentale Musik auf ein hohes Niveau hieven kann, ohne dabei ständig die üblichen Eckpunkte kreuzen zu müssen.
Neben dem letzten MOGWAI-Album überstrahlt "Hamelin" den modernen Progressive Rock und ist definitiv eines der nennenswerten Highlights der laufenden Saison. Auch wenn der Tellerrand manchmal etwas höher erscheint, weil das Material nicht sofort nachvollziehbar ist, sollte sich das jeder einmal geben, oder bestenfalls direkt in die Rotation bringen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes