KING GOAT - Conduit
Mehr über King Goat
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Aural Music / SPV
- Release:
- 08.12.2017
- Flight Of The Deviants
- Feral King
- Conduit
- Revenants
- Sanguine Path
- The Final Decline
- Cult Obscene
- Melian's Trance
Eine mit königlichem Geschick agierende Doom-Geiß.
2017 wird ja gerne als gutes Doom-Jahr gefeiert, besonders für Freunde der traditionell-epischen Ausrichtung. Persönlich mag ich den Doom ja eher, wenn er gewöhnliche CANDLEMASS/SOLITUDE AETURNUS-Pfade verlässt, und aus seinem eher beschränkten Gestaltungsspielraum auch mal ausbricht. Wer das ähnlich sieht, darf gerne mal KING GOAT anchecken. "Conduit" ist nämlich ein erfrischend anderes Doom-Album. Die Variabilität fängt hier schon beim Gesang an. Der herausragende Mann bei KING GOAT ist nämlich ein Herr namens Trim, der locker zwischen mindestens drei verschiedenen Tonlagen pendeln kann.
Mal klingt er kraftvoll-hymnisch, in etwa wie eine Mischung aus ARGUS und PRIMORDIAL, und ähnlich wie Herr Averill kann er auch fließend in garstig-keifende Töne übergehen. Auch die dezent PARADISE LOST-artigen tiefen Growls kommen überzeugend. Die Musik geht dabei voll mit den unterschiedlichen Gesangs-Stilen mit. Interessanterweise verzichtet man auf Iommi- und Edling-Gedächtnis-Riffing und schafft es trotzdem, ein paar charakteristische und zwingende Doom-Riffs vom Stapel zu lassen. Für mich tönt das manchmal wie langsam gespielte SLAYER-Riffs mit herrlich knusprigem Sound. Unter diese mischen sich mitunter dreckige Sludge-Walzen á la CROWBAR, ohne allerdings den Metal-Spirit der 80er völlig niederzuwalzen.
KING GOATs Doom-Blend positioniert sich also sehr geschickt zwischen verschiedenen Doom-Stühlen und das macht für mich schon einen ganz eigenen Reiz aus. Wer dies nun toll findet, aber keinen Platz mehr in seiner 2017er-Poll-Liste hat, soll sich keine Sorgen machen. "Conduit" ist im Original 2016 erschienen und das vorliegende Produkt ist ein Luxus-Digipack vom neuen Label Aural Music, welches noch die selbstbetitelte Debüt-EP von 2014 erhält. Musikalisch finde ich hier auch kein Qualitätsunterschied und kann aufgeschlossenen Doom-Köpfen dieses Paket nur empfehlen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker