KINGDOM COME - Ain't Crying For The Moon
Mehr über Kingdom Come
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records / Soulfood
- Release:
- 20.10.2006
- Two Legged Sheep
- Not Here To Be Your Friend
- Same Old Stars
- Ain't Crying For The Moon
- Perfect Citizen
- This Is My Life
- Bon Scott
- Removed The Sting
- Friends In Spirit
- Darkroom
- Look At You
- Across The Universe
- Get It On (2006 Version)
Na, Hände hoch, wer erinnert sich noch an KINGDOM COME? Okay, ich auch nicht, aber das kann auch gut daran liegen, dass ich erst 1983 geboren wurde. Die amerikanische Band um den in Deutschland geborenen Sänger und Songwriter Lenny Wolf machte sich in der Hard-Rock-Szene der 80er einen Namen und teilte sich die Bühnen mit Acts wie BON JOVI und METALLICA. Als in den 90ern dann der Split folgte, erhielt Mastermind Lenny die Band als eine Art Projekt am Leben und veröffentlicht nun das neue Album mit den Titel "Ain't Crying For The Moon".
Aber wie jetzt, Projekt? Auf dem Promobild sind doch ganze fünf Mannen abgebildet, eine richtige Band also. Ja, das könnte man wirklich denken, ist aber dann letztendlich doch falsch gedacht, denn die vier anderen Herren, die sich da so um Lenny Wolf groupieren, haben lediglich ein paar Kleinigkeiten übernommen. Lenny selbst hat nicht nur den Gesang aufgenommen, sondern er spielte auch alle Instrumente ein. Ein paar winzige Ausnahmen bilden einige Gitarrensoli und Piano- bzw. Cello-Parts. Ansonsten ist alles von der Marke Wolf, und die beweist, dass sie noch immer die gewohnte Qualität herstellen kann, ja sich sogar noch verbessert hat. KINGDOM COME sind wieder härter geworden, man konzentriert sich wieder mehr auf das Rocken als auf den eigenen Ego-Trip - und das steht dem Projekt wirklich ausgezeichnet. Der Blues-Faktor, der auf den letzten Alben vertreten war, wurde allerdings aufgegeben, was einigen Fans sicherlich sauer aufstoßen wird. Dafür gibt es aber wieder härtere Gitarren und den typischen Gesang von Lenny. Back to the roots also, aber das ganze mit einer Prise Moderne. Und das ist auch gut so.
Der Titeltrack zeigt eindrucksvoll, welche Richtung KINGDOM COME nun einschlägt, das über achtminütige Stück ist vielschichtig und macht klar, dass ein wirklich guter Songwriter in Lenny steckt. Auch die anderen Songs stehen dem in nichts nach, und so kann man hier eindeutig von einem gelungenen Comeback sprechen. KINGDOM COME haben sich neu erfunden, ohne die Vergangenheit zu vergessen, und das neue Album funktioniert ganz ausgezeichnet. So gibt es beim Opener 'Two Legged Sheep' und bei einigen anderen Songs ein paar sanfte elektronische Klänge zu vernehmen, die sich aber nie in den Vordergrund drängen. Auch sonst erweist sich "Ain't Crying For The Moon" als vielseitig wie nie zuvor, und es ist wirklich schwer, ein paar Stücke gesondert hervorzuheben. Das Album ist an sich eine runde Sache, so rund wie der Vollmond. Wer also eingängige und doch ausgefeilte Rockmusik echt knorke findet, dem sei das neue KINGDOM COME-Werk wirklich ans Herz gelegt, egal ob man die Band von früher kennt oder nicht. Dies ist ein definitiver Neuanfang, und man kann nur den Hut vor Lenny Wolf ziehen.
Anspieltipps: Ain't Crying For The Moon, Not Here To Be Your Friend, This Is My Life
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel