KINGNOMAD - The Great Nothing
Mehr über Kingnomad
- Genre:
- Heavy Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 06.07.2018
- The Yoga Of Desolation
- Cosmic Serpent
- The Mysterious Agreement
- All Those Things...
- Collapsing Pillars Of The Earth
- The Great Nothing
Relaxt und angenehm retro - wer hat da schon Einwände?
"The Great Nothing" ist definitiv ein sehr eigenwilliges Album, dessen musikalische Grundintention man sicherlich nicht beim ersten Durchlauf verinnerlicht haben wird. Die sechs Stücke, die KINGNOMAD hier verewigt hat, pendeln sehr krass zwischen 70s-affinem Space Rock, eigenwilligen Indie/Psychedelic-Variationen, stimmungsvollem Retro-Sound und krautigen Improvisationen, die vor allem im 22-minütigen Titelsong Schattierungen bekommen, die von ganz großer kompositorischer Klasse herrühren. Doch ist dieser Eindruck auch ein durchgängiger, ja dauerhafter?
Diese Frage lässt sich zunächst nicht eindeutig beantworten, weil "The Great Nothing" recht viele Schlenker unternimmt und sich gar nicht erst irgendeiner konservativen Kategorie unterordnen möchte. Zwar ist das Spiel mit den Stimmungen bzw. die Rückkehr zu den Ursprüngen des Heavy Rocks nicht von zahlreichen, inhaltlich doch eher krassen Wendungen gezeichnet, allerdings bleiben die unterschiedlichen Tracks in ihrer jeweiligen Ausstrahlung sehr individuell und grasen das gesamte Spektrum von egozentrischer Psych-Ware bis hin zu verproggtem Classic Rock ab, ohne sich dabei in irgendeiner Form festzulegen.
Das Überraschungsmoment bleibt folglich auf der Seite von KINGNOMAD, wobei immer wieder erstaunlich ist, mit welch geringem Aufwand die Band diese fast schon besinnliche Atmosphäre kreiert, die sich durch das gesamte Album zieht. "The Great Nothing" ist relaxt, hat derweil einen sehr warmen Sound, klingt weitestgehend zeitlos und inszeniert dennoch dieses ganz besondere 70s-Feeling, das schon viele Retro-Acts ausgezeichnet reproduzieren konnten, wenn auch nicht wirklich viele auf dem Level von KINGNOMAD. Insofern ist dieses Album nicht nur im angesprochenen Titelsong, sondern auch in den vorausgehenden, intensiven Sequenzen ein echtes Erlebnis, ein Jam der besonderen Art und letztlich ein unbeschwertes Zeugnis für die Liebe zum zuletzt wieder sehr gefragten Heavy-Psych-Sektor. So entspannt kann es einfach nur dann zugehen, wenn kein Druck auf dem Kessel ist - und den hat KINGNOMAD offenkundig schon vorm Songwriting völlig isoliert. Sehr schön!
Anspieltipp: The Great Nothing
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes