KINGS WINTER - Sonic Silence - The Unplugged Sessions Vol 1
Mehr über Kings Winter
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.02.2022
- Forging The Cataclysm
- Kingdom Of The Blind
- Crusader Of Today
- The Next In Line
- The Grand Delusion
Akustik-EP mit Gefühl.
Was macht man in einer Pandemie? Nun, im Hause Jule und Tobias Dahs begibt man sich offensichtlich ins Studio, um neue Musik aufzunehmen. Nach dem starken Debütalbum "Edge Of Existence" im letzten Jahr gibt es jetzt eine neue Veröffentlichung von KINGS WINTER. Dabei handelt es sich zwar nicht um neue Songs, sondern "nur" um neue Versionen, aber auch das verlangt nach Arbeit. Erst Recht, wenn es sich um Akustik-Versionen handelt, für die man die Tracks neu arrangieren muss. Das Ergebnis hört auf den Namen "Sonic Silence - The Unplugged Sessions Vol 1" und beinhaltet fünf Songs, die entweder auf der Debüt-EP "Forging The Cataclysm" oder auf dem genannten "Edge Of Existence" zu finden sind.
Die Arbeit, die Tobias und Jule in "Sonic Silence" gesteckt haben, hat sich gelohnt. Denn die Akustik-Nummern sind, so banal es auch klingt, einfach nur schön. Die umarrangierten Lieder funktionieren auch im neuen Soundgewand super. Insbesondere Jules Gesang klingt hier noch besser als sonst, da sie nicht gegen elektrische Gitarrenwände ansingen muss, sondern ihre volle emotionale Bandbreite darlegen kann. Bestes Beispiel hierfür ist das bisherige Band-Highlight 'The Next In Line'. Habe ich bereits im Review zu "Edge of Existence" diesen Song und Jules emotionalen Gesang hervorgehoben und gefeiert, muss ich Jule hier noch mehr abfeiern. Hat man in der Albumversion ein wenig den Eindruck, dass Jule all ihre Wut über den Mord an George Floyd in den USA rauslässt, zeigt sich auf "Sonic Silence" eine Jule, die das ganze Thema traurig und auch ein wenig verzweifelt gemacht hat. Zumindest kommen diese Emotionen bei mir rüber. Aber nicht nur bei 'The Next In Line' wirkt der Gesang etwas zerbrechlicher als zuvor. Dass ihre Vocals etwas gefühlvoller klingen als sonst liegt teilweise auch an den neuen Gesangslinien und Betonungen, die noch besser zum jeweiligen Text passen.
Bei Akustik-Versionen steht für mich in meist der Gesang im Vordergrund, weshalb ich mich hier auch in erster Linie darauf stürze. Jedoch gehört zu einem guten Unplugged-Output natürlich ein instrumentales Fundament, auf dem der Gesang strahlen kann. und genau das ist Tobias sehr gut gelungen. Die akustische Gitarre hat einen guten Klang und er hat die Originalriffs so umgesetzt, so dass man auch ohne Jules Texte die Lieder erkennt.
KINGS WINTER liefert mit "Sonic Silence - The Unplugged Sessions Vol 1" insgesamt einfach eine schöne EP ab, die sich über sämtliche Genre-Grenzen hinwegsetzt. Wer KINGS WINTER kennt und die Original-Songs mag, wird auch diese Versionen lieben. Wer KINGS WINTER nicht kennt und vielleicht auch mit elektronischen Gitarren und Metal nicht viel anfangen kann, der sollte hier trotzdem mal ein Ohr riskieren. Es könnte/sollte/dürfte gefallen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mario Dahl