KINGS WINTER - The Other Side Of Fear
Mehr über Kings Winter
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.01.2024
- The Other Side Of Fear
- When Tyrants Fall
- The Lost Art Of Grey
- Shadow Of The Cross
- Destroyer Of Worlds
- Sonic Thunderstorm
- Revolution's Name
- The Darkness Within
Ein heißer Kandidat für die Bestenlisten 2024.
Okay, ich gebe es direkt vorab zu: Ich bin ein KINGS WINTER Fan! Und das liegt nicht daran, dass Tobias und Jule Dahs, die hinter KINGS WINTER stecken, Redaktionskollegen sind. Dieser Umstand war lediglich der Grund, weshalb ich 2019 in die Debüt EP "Forging The Cataclysm" reingehört habe. Dass ich seitdem Fan von KINGS WINTER bin, hat ausschließlich mit der extrem hohen Qualität der Musik der Band zu tun. Sowohl die EP als auch das bärenstarke Debütalbum "Edge Of Existence" und die folgende EP "Sonic Silence - The Unplugged Sessions Vol. 1" konnten und können mich seit den jeweiligen Releases jederzeit hellauf begeistern. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an das zweite Studioalbum "The Other Side Of Fear" natürlich. Und gleichzeitig schwingt ein wenig Angst mit, denn wer das Treiben von KINGS WINTER in den sozialen Medien verfolgt hat, dürfte mitbekommen haben, dass Jule nach einer Corona-Erkrankung massive Probleme mit ihrer Stimme hatte und das Singen anscheinend "neu lernen" musste. Da fragt man sich halt schon, ob sie an die vorherige Qualität wieder herankommt, denn schließlich war ihre Stimme bislang das Aushängeschild von KINGS WINTER.
Zum Glück kann diese Angst direkt zur Seite geschoben werden, denn bereits bei den ersten Tönen von Jules Stimme im Opener und Titeltrack 'The Other Side Of Fear' wird klar, dass ihr Gesang nichts an Klasse verloren hat. Der Gesang ist genau so variabel, wie zuvor. Mal kraftvoll, mal verletzlich und gefühlvoll. Es bleibt dabei, dass es sehr wenige Stimmen in der Musikwelt schaffen, mich so auf eine Reise mitzunehmen, wie die von Jule.
Aber nicht nur Jule macht auf "The Other Side Of Fear" einen guten Job, auch Tobi, der mittlerweile im Line Up männliche Unterstützung an der Gitarre und am Bass durch Christian Schmitz bekommen hat, hat im Songwriting extrem gute Arbeit geleistet. Die Songs sind sehr abwechslungsreich und bewegen sich, wie schon auf dem Debütalbum, irgendwo im Bereich zwischen Melodic Death Metal skandinavischer Herkunft und klassischem Heavy Metal. Im Vergleich zum Vorgängerwerk ist "The Other Side Of Fear" in meinen Ohren allerdings noch abwechslungsreicher und dennoch runder von Gesamteindruck her.
Es fällt mir tatsächlich etwas schwer, so richtige Highlights zu nennen, da jeder Song überzeugt und seine besonderen Momente hat. Aktuell gefallen mir der Opener, 'When Tyrants Fall', das siebenminütige Stück 'Destroyer Of Worlds' und 'Sonic Thunderstorm' am besten, aber das variiert tatsächlich mit jedem Hören ein wenig. Aber wo ich jetzt beim Hören beim finalen 'The Darkness Within' ankomme, stelle ich erneut fest, wie phänomenal dieses Lied ist und das der Spruch "Das Beste kommt zum Schluß" tatsächlich auf dieses Album zutrifft.
Gibt es also an "The Other Side Of Fear etwas zu kritisieren? Nein, gar nichts. Oder doch, eine Sache: Das Cover-Artwork ist so toll, dass es schon nahezu einen Frevel darstellt, dieses Artwork bislang nicht auf ein T-Shirt gedruckt zu haben und entsprechendes Merchandise anzubieten. Aber das ist Kritik mit einem Augenzwinkern. An der Musik von KINGS WINTER gibt es auf "The Other Side Of Fear" einfach überhaupt gar nichts zu meckern und ich muss der Band attestieren, das definitiv beste Werk ihres bisherigen Schaffens aufgenommen zu haben. Damit möchte ich auch dieses Review beenden, ich gehe jetzt nochmal eine Runde die nicht vorhandene Haar-Matte kreisen lassen und höre mir erneut dieses grandiose Werk an.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Mario Dahl