KINKS, THE - Lola Versus The Powerman And Moneygoround And Percy
Mehr über Kinks, The
- Genre:
- Rock
- Label:
- Sony BMG
- Release:
- 15.08.2014
- The Contenders
- Strangers
- Denmark Street
- Get Back In Line
- Lola
- Top Of The Pops
- The Moneygoround
- This Time Tomorrow
- A Long Way From Home
- Rats
- Apeman
- Powerman
- Got To Be Free
- Anytime
- The Contenders (Instrumental Demo)
- The Good Life
- Lola (Alternate Version)
- This Time Tomorrow (Instrumental Demo)
- Apeman (Alternate Version)
- Got To Be Free
- God's Children
- Lola (Instrumental)
- The Way Love Used To Be
- Completely
- Running Round Town
- Moments
- Animals In The Zoo
- Just Friends
- Whip Lady
- Dreams
- Helga
- Willesden Green
- God's Children (End)
- Dreams (Remix)
- Lola (Mono Single Mix)
- Apeman (Mono Single Mix)
- Rats (Mono Single Mix)
- Powerman (Mono Single Mix)
- The Moneygoround (Mono Alternate Version)
- Apeman (Mono Alternate Version)
- God's Children (Mono Film Mix)
- The Way Love Used To Be
- God's Children (End) (Mono Film Mix)
Würdige Neuausgabe des Klassikers - und mehr.
Eine der sicher einflussreichsten Bands der 60er und 70er Jahre: THE KINKS. Jeder kennt ihren frühen Hit 'You Really Got Me' und ganz sicher auch die zwei Singles von "Lola Versus The Powerman And Moneygoround", nämlich 'Lola' und 'Apeman'. Aber das reduziert die Band viel zu stark auf einzelne Songs, während sie eigentlich wie kaum eine andere Band ihrer Zeit auf Konzeptalben setzte, die die Fans und Radios sicher überforderten und auch nicht alle kommerziell erfolgreich waren.
Das vorliegende Werk stammt aus der Mitte der Schaffenszeit der Briten und beschäftigt sich textlich mit dem Musikbusiness in verschiedenen Facetten. Ray Davis, der Bandkopf, war äußerst desillusioniert, aber dennoch zeigt gerade "Lola Versus The Powerman And Moneygoround" eine gewisse Rückkehr zu Kompositonen, die weniger ausschließlich konzeptdienlich waren, sondern die auch allein stehen konnten. Der Beweis sind die durchgehend hohen Platzierungen der beiden besagten Singles.
Doch auch abseits der Auskoppelungen hat das Album einige hörenswerte Songs zu bieten. Doch das ist nichts Neues, und wer sich mit der Band und ihrer Geschichte auskennt, weiß, dass "Lola..." zu den unverzichtbaren Alben der Diskographie der KINKS gehört, auch wegen 'Denmark Street', 'Top Of The Pops' und 'Rats'. Doch was bei einer solchen Deluxe-Edition wichtig ist, ist das Drumherum. Und da kann sich diese neue Ausgabe mehr als sehen lassen. Die sieben Bonustracks sind allesamt unveröffentlicht und bestehen aus zwei neuen Songs, dem großartigen 'Anytime' und dem rockigen 'Good Life', und fünf alternativen Versionen und Demos. Darunter aber nicht die Radio-Version von 'Lola', in der statt der bekannten US Marke nun von "Cherry-Cola" gesungen wird, da sich die BBC geweigert hatte, diesen Werbesong zu spielen, sondern eine lange Version mit Banjo und seltsamen Jamparts. Allein hierfür und für die beiden unveröffentlichten Songs wäre ein Kauf schon zu empfehlen.
Was mir aber genauso wichtig ist, ist ein gutes Booklet. In diesem Fall lässt auch das wenig zu wünschen übrig. 24 Seiten mit einer Historie, die die Aufnahmen beleuchten, Plattencover, Texte und Promobilder. Das ist sehr ordentlich und unterhaltsam und gerade wegen der enthaltenen pointierten und kritischen Texte erwähnenswert.
Zudem gibt es auf dieser Doppel-CD sogar noch ein zweites Album als Zugabe: "Percy" ist der Soundtrack zu einem britischen Film aus dem Jahr 1971 über den ersten Mann, der ein Penistransplantat erhält. Klingt schräg? Ist es auch. Skurril und mit Elke Sommer. Obwohl das Album immer im Schatten der Alben davor und "Muswell Hillbillies" danach stand, finden sich hierauf einige der möglicherweise besten Lieder der Band. Der Weg zu einem mehr US-amerikanisch geprägten Sound wird in 'God's Children' bereits offenbar, und neben einer instrumentalen Version von 'Lola', die trotz der guten Soloeinlagen leider mit dem Text auch das meiste ihres Reizes abgibt, gibt es vor allem mit der tollen Ballade 'The Way Loved Used To Be' und den beiden Rockern 'Animals In The Zoo' und 'Dreams' bestes Rockfutter.
Zudem finden sich hier weitere 10 Bonustracks, darunter die Mono-Mixe der Hitsingles des Vorgängeralbums und einiger "Percy"-Songs sowie alternative Versionen. Insgesamt sechs unveröffentlichte Versionen. Leider müssen wir ohne die Texte zu "Percy" auskommen, was schade ist. Hier wird das 1971er Album wieder einmal etwas stiefmütterlich behandelt. Sehr schade.
Aber das ist nur ein kleiner Fleck auf einer großen weißen Weste, denn das einzige, was man sonst vermissen könnte, ist die besagte 'Lola'-Version mit der kleinen Textänderung. Da das aber auch die einzige Änderung im Lied ist (zumindest soweit ich weiß), ist das verschmerzbar.
Eine sehr würdige Neuveröffentlichung mit Herz. Es wäre schön, wenn eine solche Behandlung auch den anderen Alben der KINKS wiederfahren würde.
- Redakteur:
- Frank Jaeger