KITTIE - In The Black
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Kittie
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Massacre/Soulfood
- Release:
- 23.10.2009
- Kingdom Come
- My Plague
- Cut Throat
- Die My Darling
- Sorrow I Know
- Forgive & Forget
- Now Or Never
- Falling Down
- Sleepwalking
- Whiskey Love Song
- Ready Aim Riot
- The Truth
Zum fünften Mal kommen KITTIE hinter dem Ofen hervor und hinterlassen erneut einiges an Licht, aber leider wieder viel mehr Schatten.
Bereits zum fünften Mal wetzen die kanadischen Wildkatzen ihre Krallen, um musikalische Aufmerksamkeit zu erlangen. Dass es sich bei KITTIE um keine zahmen Stubentiger handelt, dürfte allerorten durchaus bekannt sein. Auf "In The Black" fährt das Quartett ebenfalls wieder eine Mischung aus modernem Metal mit mächtig Gekeife und gelegentlich melodisch gesungenen Passagen. Oftmals werden die Kanadierinnen in der Presse auch als zweite Nu-Metal-Generation bezeichnet, was ich einfach mal so stehen lassen möchte, da für mich die Grenzen in dieser Hinsicht sowieso eher fließend sind.
Direkt nach dem schönen Gitarrenintro 'Kingdom Come' brechen KITTIE mit 'My Plague' in bester schwedischer Thrashtradition über die Zuhörerschaft herein. Gitarristin Morgan Lander keift, schreit, schnurrt und brüllt sich amtlich durch die ersten drei Minuten und erinnert dabei ein wenig an Angela Gossow oder auch Sabina Classen. Jedoch fehlt es diesem und ebenso den folgenden Songs etwas an Spannungsbögen und Tiefe, was aber auch an dem recht drucklosen Gesamtsound liegen könnte. Es wirkt alles sehr linear. Mit dem an ARCH ENEMY angelehnten 'Forgive And Forget', dem von EVANESCENCE beeinflussten 'Sleepwalking', dem flotten 'Cut Throat', dem punkigen 'Die My Darling' oder dem treibenden 'Whiskey Love Song' kann das Quartett jedenfalls punkten, denn letztendlich ist alles recht nett gemacht, aber auch sehr einfach gestrickt. Der Eintönigkeit kann dabei sehr schnell Langeweile folgen.
KITTIE schaffen es definitiv nicht, trotz recht kurzer Songs, die meist knapp um die drei Minuten tapsen, über die volle Distanz zu glänzen. Es sind immer mal wieder ein paar nette Riffs, ein paar höllische Grooves oder auch beeindruckend kehlige Schreie dabei, die aber nicht wirklich ausreichen, um das Album aus dem Einheitssumpf zu ziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Musik der Kanadierinnen auf der Bühne noch eine Schippe mehr zuzusetzen hat, reicht aber für die Konserve nicht zu einem Zusatzpunkt. Es fehlen am Ende auch die großen Melodien und zwingenden Refrains, um das Album nachhaltig im Gedächtnis verankern zu können. Sollte man dem Werk nicht seine volle Aufmerksamkeit widmen, ist die Gefahr enorm hoch, dass "In The Black" an einem vorbeirauscht.
Fans und Freunden von KITTIE sei das fünfte Studioalbum empfohlen, denn Morgan Lander und ihre Damen weichen vom bisher eingeschlagenen Kurs nur in Nuancen ab. Neuankömmlinge dürften sich dagegen eher schwer mit den zwölf Songs tun, denn auch der weibliche Exoten- und Sonderbonus zieht heutzutage nicht mehr wirklich. Ein müdes Miau.
Anspieltipps: Forgive And Forget, Sleepwalking, Cut Throat
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Chris Staubach