KLIDAS - No Harmony
Mehr über Klidas
- Genre:
- Experimental Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Bird's Robe Records
- Release:
- 02.06.2023
- Shores
- Shine
- Not To Dissect
- Arrival
- Circular
- The Trees Are In Misery
Ist das wirklich transzendentale Musik?
Das italienische Quintett KLIDAS hat mit "No Harmony" ein experimentelles Rock-Album veröffentlicht. Es soll die Befreiung des Menschen von sozialen Systemen und die freie Hingabe an das Chaos zum Ziel haben, um zur Transzendenz zu gelangen. Ob das gelingt? Die fünf Italiener geben sich an Gitarre, Klavier, Synthesizer, Saxophon und Schlagzeug jedenfalls alle Mühe.
Der erste Song 'Shores' ist sehr langsam und rein instrumental, mit schönen Saxophonpassagen. 'Shine' wirkt schon experimenteller, hier überlappen sich gleich 2 Melodien, aber es funktioniert irgendwie. Hier kommt zum ersten Mal Gesang dazu, der aber eher eine untergeordnete Rolle spielt. Der Song nimmt zum Ende hin doch noch an Fahrt auf, bleibt aber zu wirr, um mich mitzureißen. 'Not To Dissect' ist schneller, hier ist das Saxophon sehr prominent, aber zu repetitiv. 'Arrival' hat einen ruhigen Anfang und eine gesprochene Passage in der Mitte des Songs. Ruhige und lautere Phasen wechseln sich ab, am Ende des Songs gibt es noch ein japanisches Sample, in dem ich nur 'Ascendence' und den Bandnamen KLIDAS heraushören kann, aber den Rest kann man sich wohl denken.
'Circular' gefällt mir wieder besser, der Song ist schneller, Schlagzeug und Saxophon stehen wieder im Mittelpunkt. Es gibt einen reinen Klavier- und Gitarrenpart, der leider wieder sehr repetitiv ausfällt. Dem Finale am Ende fehlt es an Struktur. 'The Trees Are In Misery' hat eine schöne Gitarrenmelodie, sobald die anderen Instrumente einsetzen, wird es jedoch wieder etwas zu viel. Ein (Feuer-)Sirenen-Sample deutet auf einen Waldbrand hin. Der Beginn des Liedes ist wieder repetitiv und wird von einer weiteren repetitiven Gitarrenmelodie überlagert. Dann kommt es zu einer langen, aufbauenden Zentralpassage, die schließlich in einen Höhepunkt mündet. Hier sind wieder alle Instrumente im Einsatz und es herrscht absolutes Chaos.
Insgesamt hat das Album interessante Ansätze und schöne Melodien. Aber es ist oft repetitiv und der Höhepunkt fehlt meistens. Man braucht viel Geduld, denn meist brauchen die Songs ziemlich lange, um sich aufzubauen. Es gibt zu viele Melodien und Motive auf einmal. Die Lieder hätten auf ihre Essenz reduziert und etwas kürzer sein sollen. Die Transzendenz habe ich mit dieser Platte leider nicht erreicht.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Noah-Manuel Heim