KORPIKLAANI - Karkelo
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2009
Mehr über Korpiklaani
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 26.06.2009
- Vodka
- Erämaan Ärjyt
- Isku Pitkästä Ilosta
- Mettänpeiton Valtiaalle
- Juodaan Viinaa
- Uniaika
- Kultanainen
- Bring Us Pints Of Beer
- Huppiaan Aarre
- Vesaisen Sota
- Sulasilmä
- Kohmelo
Der Soundtrack zum Gelage? Oder die Bestätigung, dass sich auch Partys schematisieren lassen?
Bei KORPIKLAANI weiß man seit jeher, was man hat, vor allem aber was man bekommt. Die finnischen Waldgeister bieten seit ihrem Debüt folkig angehauchten Heavy Metal mit hymnischen Melodien, simplen Singalongs und einer klanglichen Mischung aus rauen Noten und epischem Pomp. Mittlerweile bringt diese Mischung aber auch erste Probleme mit sich, die auch an KORPIKLAANI nicht spurlos vorbei ziehen. Abnutzungserscheinungen infolge eines Mangels an echter Kreativität treten gehäuft auf, und da sich die Band auch nicht wirklich Mühe macht, aus ihren Soundschemen auszubrechen und Platz für frische Ideen zu machen, droht den Wikinger-Pendants auf lange Sicht die kompositorische Sackgasse, die mit Wiederholungen nicht gerade zimperlich umgeht.
Lange Rede, kurzer Sinn an dieser Stelle: Mit ihrem neuen Album "Karkelo" lehnen sich die Finnen nicht wirklich weit aus dem Fenster und erweitern die gewohnte Stilistik lediglich um ein paar weitere, größtenteils berechenbare Beiträge. Von Lagerfeuer-Partyhymnen über genüssliche Saufsongs bis hin zu her traditionell ausgerichteten Folk-Komposition enthält die Platte zwar mal wieder alles, wofür KORPIKLAANI musikalisch einstehen, jedoch hat man schon ab und zu das Gefühl, dass die Band ihr Pulver ein Stückweit verschossen hat. Woran's liegt, ist jedoch schwer zu sagen, denn von fehlendem Biss kann ebenso wenig die Rede sein wie von abhanden gekommener Partylaune. Gerade im Schlussabteil hat man so zum Beispiel mit 'Sulasilmä' und 'Vesaisen Sota' zwei richtig starke Mitgröl-Attacken platziert, die in der Live-SItuation sicher den Funken zum Überspringen bringen. Genau dies will aber heuer lange nicht mehr in allen Nummern passieren. Längere Stück wie etwa 'Kultanainen' und 'Uniaika' sind relativ zäh und ohne echte Highlights, während die Singalongs in 'Bring Us Pints Of Beer' oder 'Erämaan Ärjyt' einfach zu steif geraten sind. Dies wissen KORPIKLAANI über die Gesamtdistanz zwar immer wieder irgendwie zu kaschieren, aber in der Gesamtbetrachtung lässt sich nicht verleugnen, dass die Finnen auch einiges an Füllmaterial verwenden mussten, um die Platte über die Distanz zu bringen.
Fans müssen sich über diesen Umstand nun nicht sorgen, denn eigentlich sind es bekannte Qualitäten, die auf "Karkelo" zur Geltung kommen und auch die gewohnte Befriedigung ermöglichen. Aber letzten Endes ist hier die Sprache von einer Band, die regelmäßig abgefeiert wird - und eben dies ist anno 2009 nicht ganz berechtigt.
Anspieltipps: Vesaisen Sota, Sulasilmä, Vodka
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes