KORPIKLAANI - Noita
Mehr über Korpiklaani
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.05.2015
- Viinamäen Mies
- Pilli On Pajusta Tehty
- Lempo
- Sahti
- Luontoni
- Minä Näin Vedessä Neidon
- Jouni Jouni
- Kylästä Keväinen Kehto
- Ämmänhauta
- Sen Verran Minäkin Noita
Finne, bleib bei deinen Leisten!
Diejenigen, die schon die Jahre zuvor von ihnen Kopfschmerzen bekommen haben, werden auch weiterhin zum Aspirin greifen. Diejenigen, die mit Methumpen in der Hand den Wildnisklan bisher abfeierten, werden auch diesmal mit der Zunge schnalzen. Fest steht, dass sich bei den Jungs von KORPIKLAANI auch im bereits neunten Anlauf die Marschroute der letzten Alben gnadenlos fortsetzt. Und auch mit dem neuen Mann hinter dem Akkordeon, Herrn Sami Perttula, ist dieses Instrument neben der Violine weiterhin Dreh- und Angelpunkt der Finnen. Es wird geschunkelt, getrunken, gegrölt und gesoffen, also genau das, was in den vergangenen Jahren zum Einmaleins Järveläs und Co. gehörte. Auch wenn stolze drei Jahre seit "Manala" verstrichen sind, gibt es auf "Noita" zum Teil also altbewehrte Kost.
Warum jedoch nur zum Teil? "Noita" kommt, anders als der Vorgänger, ausschließlich mit Texten in der Heimatsprache daher. Musikalisch hingegen bleibt KORPIKLAANI bei seinen Leisten. Dennoch gibt es einige Stücke, die doch deutlich herausstechen: Der Opener 'Viinamäen Mies' dürfte mit dem so genretypischen "Hey Hey Hey"-Beginn ein für Live-Auftritte prädestiniertes Stück werden, das nach zugegeben längerem Rätseln doch erkannte BILLY IDOL-Cover 'Jouni Jouni' schmiegt sich gut ins restliche Material und beim abschließenden 'Sen Verran Minäkin Noita' liegt der Fokus ausnahmsweise auf der Riffgewalt der Finnen, wodurch das Akkordeon - meine Ohren schreiben bereits Danksagungen - ein wenig in den Hintergrund tritt. Die restlichen Stücke, ob nun das getragene 'Lempo', 'Sahti' samt geselligem Gemüt oder das ach so typische 'Kylästä Keväinen Kehto', hätten englischsprachig berechtigterweise auch auf den Vorgängern ihre Plätze sicher gehabt.
Anhänger würden sagen, dass sich KORPIKLAANI treu bleibt und auf den bandeigenen Trademarks ausruht, während Kritiker erwähnen würden, dass die Humppa-Truppe im Kreis galoppiert oder gar samt Akkordeon und hauchzarter Melancholie auf der Stelle tritt. Einig wären sich beide Parteien jedoch in dem Punkt, dass "Noita" urtypisch KORPIKLAANI ist und die letzten Monate scheinbar spurlos an der Band vorbeigezogen sind. Zumindest ist das Lahti-Sextett zu dem erfreulichen Schluss gekommen, dass keine plumpen Trinkgelage samt passender Vertonung mehr notwendig sind, um ein für die Jungs charakteristisches Album auf den Markt zu bringen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp