KREATOR - Endless Pain
Mehr über Kreator
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Noise Records
- Endless Pain
- Total Death
- Storm Of The Beast
- Tormentor
- Son Of Evil
- Flag Of Hate
- Cry War
- Bonebreaker
- Living In Fear
- Dying Victims
Jeder fing einmal klein an.
Interessant, die Anfangstage eines heutigen, nicht weg zu denkenden Urgesteins der deutschen Metalszene näher zu betrachten. Denn auch KREATOR, die mit neueren Scheiben wie "Enemy Of God", "Hordes Of Chaos" und dem aktuellen Paukenschlag "Phantom Antichrist" ihren Status mehr als deutlich unterstrichen, fingen auch mal klein an. Lediglich in zehn Tagen aufgenommen und noch hörbar von POSSESSED, SLAYER und Thrash-Konsorten beeinflusst, brachte man im Jahre 1985 das fulminante Debütalbum "Endless Pain" auf den Markt, ein Album, wo lyrisch noch weniger Wert auf Sozialkritik und die Darstellung der aktuellen weltlichen Missstände gelegt wurde, sondern Mystik, Dämonen und der Tod zunächst das Zepter in die Hand nahmen, was allein das untypische Cover zeigt. Diese zehn Stücke, die dieses Erstlingswerk zieren, zeigen KREATOR mit einer abermals unbändigen Energie, einer Rohheit, die man, betrachtet man die aktuelle Szene, oftmals vermisst, eine rundum engagierte Truppe, die ohne Scheuklappen ihr Ding durchzog und diverse Hinterteile malträtierte.
'Total Death' und das unbändige 'Storm Of The Beast' erwecken alle Lebensgeister, 'Endless Pain', 'Cry War' und 'Living In Fear' rauschen wie D-Züge in die Mägen der Hörer und das abschließende 'Dying Victims' bricht zu guter Letzt nochmals sämtliche Nasen. Derweil hätte sich Ventor lieber auf sein Schlagzeug fokussieren sollen, anstatt auch mal zu Wort zu kommen. Darüberhinaus ist der Sound zwar eine halbe Katastrophe und unser Mille liefert in Punkto Vocals auch keine Glanztaten ab, aber "Endless Pain" ist, was es ist: Der Anfang einer Bilderbuchkarriere, als Ausgangssituation niemals aus den Augen zu verlieren, auch wenn "Pleasure To Kill" und insbesondere "Terrible Certainty" sowie "Extreme Aggression" noch um einiges ausgereifter, eingespielter und rundum flüssiger waren. Ein kleiner Rohdiamant also, der im Laufe der Folgejahre an allen Ecken und Kanten immer weiter geschliffen wurde. Auch 27 Jahre später bläst dieses Debüt noch diverse Toupets von den Köpfen und eröffnet den einen oder anderen inneren Circlepit. Nicht umsonst stellt der Doppelschlag 'Flag Of Hate'/'Tormentor' in der heutigen Zeit den grandiosen Endpunkt jeder KREATOR-Show dar, bei dem nochmals alle Kräfte mobilisiert werden und Mille zur bedingungslosen Zerstörungswut aufruft. Diese Tatsache sagt ja wohl alles über die Kraft, die "Endless Pain" damals ausstrahlte.
- Redakteur:
- Marcel Rapp