KREATOR - Gods Of Violence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Kreator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.01.2017
- Apocalypticon
- World War Now
- Satan Is Real
- Totalitarian Terror
- Gods Of Violence
- Army Of Storms
- Hail To The Hordes
- Lion With Eagle Wings
- Fallen Brother
- Side By Side
- Death Becomes My Light
Time To Raise The Flag Of Violence
"Gods Of Violence" schlug schon vor seiner Veröffentlichung hohe Wellen und wird danach auch noch in aller Munde sein. Warum? Weil es KREATOR wieder einmal gelungen ist, ein absolutes Brett im Thrash Metal, ein Genre-Highlight in diesem noch sehr jungen Jahr, zu entwerfen – ein Album, das dem Schöpfer (Achtung, Wortspiel!) nur gerecht werden kann. Gut Ding will Weile haben und anstatt im hektischen Zwei-Jahres-Rhythmus nur halbgares Zeug zu entwerfen, nehmen sich Mille und Konsorten Zeit, um vernünftige Musik an den Mann zu bringen. Stolze drei Jährchen hat die Entstehung des "Phantom Antichrist"-Nachfolgers gedauert, eine Wartezeit, die sich doch in jeder Minute dieses Monsters gelohnt hat.
Was sind also die "Gods Of Violence"-Trademarks, die das nunmehr vierzehnte KREATOR-Machtwerk ausmachen?
Erstens ist es der leicht mythologische Touch – nicht nur in 'Lion With Eagle Wings' -, der nicht nur durch das Artwork, sondern auch durch kleine Besonderheiten in den Songs ausgestrahlt wird. In Anbetracht der momentanen Weltsituation ist "Gods Of Violence" genau jenes Ventil, das dem Metal-Fan und Musikliebhaber in den letzten Monaten fehlte. Ein Ventil, das wieder etwas Freude, den Spaß an der Musik, zurückbringt und dank einem abermals wuchtigen Sound auch mächtig präsentiert wird.
Zweitens sorgen die üblichen, aber nach wie vor hochklassigen und äußerst spannenden KREATOR-Trademarks dafür, dass wir es bei "Gods Of Violence" um einen gebührenden Nachfolger zu tun haben. Rasante, wieselflinke Riffs, ein Schlagzeug-Trommelfeuer, übermächtige und gewichtige Refrains, die sich binnen kürzester Zeit ins Hirn fräsen, sowie ein Petrozza-Mille, der es wie kein Zweiter versteht, sich den Frust von der Seele zu brüllen, zu schreien, zu singen. Songs wie 'Hail To The Hordes', 'Satan Is Real' oder der Titeltrack samt sehenswerten Videoclip verdeutlichen dies auf ihre prachtvolle Art und Weise.
Drittens kommt kein KREATOR-Album ohne sogenannte "Hits" aus und davon haben wir auf "Gods Of Violence" eine Menge: 'World War Now' ist ein superber Quasi-Opener, der den Reigen bockstark einleitet, 'Totalitarian Terror' stürmt in bester 'World Anarchy'-Manier an die Front, 'Side By Side' hat einen übermächtigen und mit Inbrunst vorgetragenen Refrain und beim epischen Abschlusstrack 'Death Becomes My Light' bleibt dem Zuhörer die Spucke weg. Mit 'Fallen Brother' schießen die Thrash-Ikonen jedoch komplett den Vogel ab – absolut positiv zu sehen: Ein Riff, das man eher im klassischen Metal vermutet hätte, ein Rhythmus, der zum Ausrasten anregt, sowie ein Mille, der im Refrain zwischen Deutsch und Englisch hin und herwechselt, sorgen für einen ungeahnten Aha-Effekt.
Habe ich euch zu viel versprochen? Ich denke nicht, denn wo KREATOR draufsteht, steckt KREATOR auch drin. "Gods Of Violence" sollte in jedem noch so gut sortierten CD-/Vinyl-Regal seinen Thron finden und wer denkt, dass die Essener nach über 30 Jahren zum alten Eisen gehören, der bekommt von der Band höchstpersönlich eine weitere "lesson in violence". Die Matte kreist, die Faust reckt sich, der innere Schweinehund wird auf den Grill geschmissen und den Götter der Gewalt gehuldigt.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp