KREON - Demo Spring 05
Mehr über Kreon
- Genre:
- Death Metal
- Feeding Charnel Beings
- The Troll
- The Wanderer And The Goat
- The Relic
- Living Space
- Asphyxiate In Peace (A.I.P.)
Ein Demo soll diese erste KREON'sche Veröffentlichung sein - wenn das mal kein Understatement darstellt! Sowohl musikalische Umsetzung als auch die professionell klare Produktion lassen nie und nimmer darauf schließen. Sechs Death-Titel, die sich überwiegend im Midtempo-Bereich Bahn brechen, sind auf eine CD mit knapp 32 Minuten Spielzeit gebannt worden. Bisweilen schleicht sich kurz AMON AMARTH'scher Gitarren-Bombast ein, besonders bei 'The Troll' und 'Asphyxiate In Peace'. Dies stellt jedoch nur eine kleine Dosis in der höchst gelungenen Melange dar. Die kehligen Growls von Morti Uhlig gemahnen an Ami-Death, die flirrenden Gitarrenstrukturen mit den schön ausgeprägten Leads wiederum an alte niederländische Schule.
Dem eigenen Anspruch, dass kein Song klingen solle wie der andere, können KREON entsprechen. Nach den amideathlastigen 'Feeding Charnel Beings' und 'The Troll' bedienen sich die fünf Niedersachsen in den Strophen von 'The Wanderer And The Goat' trashiger Geradlinigkeit, während sich Refrain und Zwischenspiel fast schon bleiern dahinschleppen. Bei 'The Relic' zieht das Tempo insgesamt an, wobei die Gitarrenarbeit gut zur Geltung kommt, ohne aufgesetzt zu wirken. Richtig austoben dürfen sich alle Beteiligten bei 'Living Spaces': Der eingängige Beginn und die schleifenden Intermezzi lassen die eingestreuten, nackenherausfordernden Breaks nicht vermuten. Hier wird spätestens klar, dass Drummer Marco Schreiner nicht nur als Metronom fungiert, sondern wirklich mitmusiziert. 'Asphyxiate In Peace' rundet die gute halbe Stunde ab: Hinter den Gitarrenmelodien bleibt die Gesamtwirkung nicht zurück; die KREONauten laufen noch einmal zu flirrend-rasanter Hochform auf, bevor sie "Demo Spring 05" zu einem fast schon meditativ-beruhigenden Ende bringen und erneut die Playtaste gedrückt werden darf. Dass die Jungs dreimal pro Woche proben, hat sich mindestens gelohnt.
Titel wie 'The Troll' und 'The Wanderer And The Goat' sowie die teilweise Verwendung von Runenzeichen bei der Booklet-Gestaltung führen auf die falsche Fährte: Undifferenzierte Hinwendung zur nordischen Mythologie erwartet der Hörer umsonst. Die Texte aus der Feder von Morti Uhlig bewegen sich vielmehr zwischen Untoten- und Friedhofs- sowie dem alltäglichen Horror, welchem sich unaufdringlich genähert wird. Leider verwässert die postpubertäre Abbildung einer Vagina als Kirchentür das insgesamt atmosphärisch-schlichte Artwork.
Das Kleinod gibt's für fünf Euro plus Porto ab Mitte Juni 2005 über http://www.metalglory.de oder http://www.kreon-reich.de , wo das Ganze auch im mp3-Format frei zugänglich zur Verfügung steht.
Anspieltipps: Feeding Charnel Beings, Asphyxiate in Peace
- Redakteur:
- Gretha Breuer