KROKUS - Hellraiser
Mehr über Krokus
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- AFM / Soulfood
- Release:
- 15.09.2006
- Hellraiser
- Too Wired To Sleep
- Hangman
- Angel Of My Dreams
- Fight On
- So Long
- Spirit Of The Night
- Midnite Fantasy
- No Risk No Gain
- Turnin' Inside Out
- Take My Luv
- Justice
- Luv Will Survive
- Rocks Off!
Nach über dreißig Jahren im Rockzirkus hat die schweizerische Hard-Rock-Legende um den maltesischen Frontmann Marc Storace viele Höhen und Tiefen, Erfolge und auch Besetzungswechsel erlebt. Als Anfang 2005 mit Gitarrist Fernando von Arb das letzte verbliebene Gründungsmitglied seinen Hut nahm, glaubten nicht wenige treue Anhänger, dass es mit KROKUS nun so langsam zu Ende gehen würde. Doch weit gefehlt: Bereits kurz darauf eroberte die neu formierte Truppe das "Bang Your Head!!!" und andere Events im Sturm. Die Energie ist nach wie vor vorhanden, die Flamme lodert noch immer, und genau das bekräftigen KROKUS auch auf dem neuen, nunmehr vierzehnten Studioalbum "Hellraiser".
Mit vierzehn neuen Stücken belegen sie sehr eindrucksvoll, dass sie weit mehr sind als das Klischee vom AC/DC-Klon, als das sie viele Neider gerne darstellen. Klar finden sich auf der knapp einstündigen Silberscheibe etliche bluesige Hardrock-Stampfer, die auch zu den Australiern passen würden (z.B. 'No Risk No Gain' oder 'Turnin' Inside Out'), doch das ist lange nicht alles, wofür KROKUS im Jahre 2006 steht. Wie beim Titelstück gibt's öfters mal einen guten Schuss Southern-Blues mit auffälligen Slide-Guitar-Elementen, entspannten Good-Time-Rock wie bei 'Too Wired To Sleep' oder stampfenden Groove bei 'Hangman', bei dem die Rhythmussektion mit Bassist Tony Castell und Drummer Stefan Schwarzmann (früher unter anderem bei ACCEPT und RUNNING WILD) sehr druckvoll und mächtig drückend agiert, und bei dem von-Arb-Nachfolger Mandy Meier (ex-GOTTHARD) zeigen darf, dass er richtig tolle Soli drauf hat, die sich auch perfekt in den KROKUS-Sound einfügen. Weiter geht's mit der wirklich tollen Halbballade 'Angel Of My Dreams', die ebenfalls ein gewisses Südstaaten-Flair versprüht und von Marc Storace herrlich gefühlvoll gesungen ist. Von ihrer härteren, streckenweise recht metallischen Seite präsentieren sich die Herrschaften beispielsweise mit 'Fight On' und dem sehr schnellen 'Spirit Of The Night', während ein Stück wie 'So Long' ein Lehrbeispiel dafür darstellt, wie man schlüssig einen balladesken Anfang zu einer tollen Rockhymne ausbaut. Das irgendwie ein wenig funky und improvisiert wirkende 'Luv Will Survive' ist ein bisschen seltsam, doch der im Refrain fast punkige Abschlusstrack 'Rocks Off!' geht dann noch mal absolut in die Vollen und sorgt für erhöhten Bewegungsdrang.
So ist "Hellraiser" ein energetisches Kraftpaket geworden, das seine Stärken in abwechslungsreichem Songwriting, nicht zu unterschätzendem kommerziellem Potential und eingängigen Hooklines hat, die sowohl das Gitarrenduo Meier/Favez als auch Frontmann Storace mit seiner rauen aber absolut fesselnden und charismatischen Power-Röhre massenweise vom Stapel lassen. Ein Album, das definitiv nicht nur die treuen Fans der Band ansprechen sollte, sondern eigentlich jeden Anhänger zeitlosen Hardrocks, denn eine so stimmige Mischung aus guter Laune, lebendigem Sound und echten Ohrwürmern bekommen selbst die Flaggschiffe der Szene nicht alle Tage auf die Reihe.
Anspieltipps: Hellraiser, Angel Of My Dreams, Spirit Of The Night, So Long
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle