KRUG - World War
Mehr über Krug
- Genre:
- Thrash Metal / Speed Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 22.06.2018
- World War
- C.O.C. - Children Of Chaos
- World Destroyer
- Trapped In Hell
- Endless Warcries
Abwechslungsreiche und eingängige Debüt-EP der bayerischen Thrasher.
Wenn ihr zufällig meinen Jahresrückblick 2018 gelesen habt, dann seid ihr vielleicht schon darüber gestolpert, dass bei den besten Newcomern des Jahres eine junge Band aus München Erwähnung fand. Diese hört auf den Namen KRUG und ist nach ihrem Sänger Jochen Krug benannt. Außerdem in den Reihen des Quartetts: Gitarrist Fabian Engelniederhammer (vielleicht manchem noch von den Ulmer Thrashern RAW ENSEMBLE bekannt), sowie als Rhythmusgruppe Bassist Alex Krams und Schlagwerker Lorenz Hunziker Rutigliano.
Schon mit dem ersten Schrei zum Auftakt des Titelstücks 'World War' ist klar, dass wir es hier mit einem deftigen und dabei sehr klassischen Thrash-Brett zu tun haben. Das Riffing hat eine ganz gewaltige Bay-Area-Schlagseite, einige passend und effektiv eingesetzte Dropdowns erhöhen die Dramatik und Jochen Krugs Shouts sind wirklich sehr gelungen. Wer beispielsweise auf VIO-LENCE abfährt, der kann hier nicht viel falsch machen; wird sich allenfalls ein wenig über die deutschsprachige Spoken-Word-Passage wundern, doch gerade die verleiht dem Stück eine besondere Eigenart, die KRUG schon im Opener wohltuend von allzu generischem Werkeln abhebt.
Ja, allgemein umschifft die Truppe sehr gekonnt die Klippen der Generik, die im Thrashbereich ja durchaus die eine oder andere Zille zerschellen lassen. So fängt auch 'Children Of Chaos' direkt sehr mystisch mit einem Synth-Intro und geflüsterten Vocals an, bevor es ordentlich Fahrt aufnimmt und kräftig in den Nacken geht. Hier schlägt ein wenig mehr die altdeutsche Schule durch, und es könnten sich Fans von DESTRUCTION oder NECRONOMICON angesprochen fühlen, wobei der Gesang auch einige sehr melodische Passagen aufweist, die wiederum für eigene Akzente sowie dafür sorgen, dass KRUG nicht nur dem Thrash-Fan munden wird, sondern auch dem Anhänger traditionellerer Metalklänge.
Die bis dahin flotteste und härteste Keule wird bei 'World Destroyer' geschwungen, das in Sachen Riffs ein wenig SLAYER atmet, wozu auch der hier sehr schnell getaktete Gesang passt. Doch - ihr ahnt es - auch hier kommt es durch einige kreative Elemente, speziell beim Gesang, dazu, dass die Band sich zu keiner Zeit in plagiatorische Bereiche verirrt, sondern stets die eigene Note wahrt. Das gilt auch für das erneut sehr flotte, dabei im Leadgitarrenbereich auch hochmelodische und dennoch harte 'Trapped In Hell', das sich am ehesten im klassischen teutonischen Speed Metal verorten lässt und richtig Spaß macht, gerade wenn gegen Ende ein feines Tapping-Solo und einige härtere Gesangselemente auftauchen.
Nach dem Verklingen der letzten Töne des achtminütigen Hinausschmeißers 'Endless Warcries', der sich etwas getragener und sehr heavy präsentiert und auch einige doomige Elemente bis hin zu weiblichem Gesang aufweist, ist klar, dass wir mit KRUG eine neue Band in der heimischen Szene begrüßen dürfen, mit der zu rechnen ist, wenn sie auf diesem Niveau weiter macht. Die Songs beweisen ein gutes Gespür für Abwechslungsreichtum und kreatives wie eingängiges Songwriting. Dass stilistisch ein wenig variiert wird, ist für mich dabei kein Zeichen für einen fehlenden roten Faden, sondern vielmehr Qualitätsmerkmal. Generische Bands haben wir zur Genüge, und so tut es wahrlich wohl, eine junge Band vor sich zu haben, die sich nicht allzu sehr selbst limitiert.
Wer Interesse an der EP als physischem Tonträger oder Download hat, der kann die Band über Facebook oder Bandcamp kontaktieren:
https://www.facebook.com/KRUGmetal/
https://krug.bandcamp.com/releases
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle