KRYPTA - Krypta
Mehr über Krypta
- Genre:
- Gothic Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.10.2024
- Omerta
- Ftor
- Imya
- Petrykor
- Uroboros
- Meridian
- Shal
- Shum
Bekanntes Strickmuster, starke Performance.
Im ersten Moment erschien mir das offizielle Debüt dieser ukrainischen Combo noch sehr nah am Reißbrett. Eine elfenhafte Stimme singt gegen einige harsche Growls an, ein paar Keyboardmelodien sichern die Atmosphäre, und mit dem flächendeckenden Einsatz von Folk-affinen Violinen sollen die Hooklines produziert werden. Das STandardprotokoll des typischen Gothic-Metal-Releases scheint hier schnell bedient. Je weiter man jedoch in den selbst betitelten Erstling eintaucht (zuvor hatte die Band bereits ein Demo und eine EP eingespielt), desto mehr wird man von eben jenen Melodien gefangen genommen und schließlich auch übermannt, ganz gleich was die konventionelle Herangehensweise gedanklich auch verursachen mag. Außerdem muss man einfach auch gestehen, dass die Performance der beiden treibenden Kräfte an den Vocals wirklich superb ist.
Vor allem die femininie Darbietung ist wirklich topp, vor allem weil sie gleich mehrere Oktaven abdeckt und den vielen prominenten Namen in der düsteren Female-Fronted-Szene locker folgen kann. In Kombination mit den epischen Geigen entsteht hier ein packendes Epos nach dem nächsten und zuletzt auch so mancher stille Hit, da auch die Widerhaken recht schnell sitzen und man irgendwann spürt, dass man selbst schon dazu neigt, leise mitzusummen. Doch auch die Mixtur aus deftigem Riffing und traditionellem Folk ist sehr gut ausbalanciert und sorgt recht bald für einen stimmungsvollen Output.
Die einzige Kritik, die KRYPTA sich gefallen lassen muss, ist der Mangel an greifbarer Variation. Die Songs sind meist im schleppenden Midtempo geankert, die Melodiebögen entspringen in der Regel der gleichen Machart, und in den entscheidenden Passagen kann die Band nur noch schwerlich nachlegen. Das soll keinesfalls bedeuten, dass der Genuss massiv getrübt ist, da jede einzelne Nummer für sich begeistern kann. Doch in der Summe könnten ein paar kurze Brüche für eine willkommene Abwechslung sorgen und einer sehr guten Darbietung die Krone aufsetzen. Dennoch: "Krypta" ist eine feine Mischung aus bekannten Gothic- und Doom-Zutaten und für die Zielgruppe mindestens einen Lauschangriff wert!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes