KVELERTAK - Endling
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Kvelertak
- Genre:
- Hardrock / Punk / Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 08.09.2023
- Krøterveg Te Helvete
- Fedrekult
- Likvoke
- Motsols
- Døgeniktens Kvad
- Endling
- Skoggangr
- Paranoia 297
- Svart September
- Morild
Die unangetasteten Könige des Metal-Punk'n'Roll sind zurück!
Wer von wuchtiger, spannender und einfach energiegeladener Rockmusik mit Hang zum Metal spricht, der muss seit dem Jahr 2010 auch zwingend den Namen KVELERTAK in den Mund nehmen. Mir wurde das erst recht spät im Jahr 2017 bewusst, als die Norweger im Vorprogramm von METALLICA die LANXESS Arena in Köln in knapp 40 Minuten komplett auf den Kopf gestellt haben. Zuhause angekommen orderte ich fleißig den gesamten Backkatalog und bin seither ein begeisterter Jünger des Sextetts, dessen unaufhaltsamer Vormarsch auch vom Abgang von Fronter Erlend Hjelvik im Jahr 2018 nicht gebremst werden konnte. Mit "Endling" steht nun der fünfte Langspieler der Bandgeschichte und der zweite mit dem neuen Sänger Ivar Nikolaisen in den Startlöchern, von dem ich mir nichts weniger als eine grandiose und schweißtreibende Rock-Abreibung erhoffe.
Ich denke, ich erspare euch die Spannung und sage einfach gerade heraus, dass der neue Langspieler natürlich auch genau diese eben geäußerte Hoffnung auf ganzer Linie erfüllt. Dabei muss man eigentlich nur die erste und übrigens überragende Single 'Krøterveg Te Helvete' betrachten, um sich einen schnellen und guten Einblick davon zu verschaffen, was uns anno 2023 im KVELERTAK-Kosmos erwartet. So sind die punkige Attitüde und der damit verbundene treibende Groove weiterhin die zentralen Elemente des Bandsounds, die den Norwegern, gemeinsam mit der wunderbar spröden und eingängigen Gitarrenarbeit und dem nur so vor Energie strotzenden Geschrei von Fronter Ivar Nikolaisen, einen unheimlich eigenständigen und sofort wiedererkennbaren Stil verpassen. Doch es gibt auch Neuerungen. So servieren die drei (!) Gitarristen in meinen Ohren heuer noch mehr melodische Widerhaken als zuvor und auch kompositorisch ist der Track meilenweit vom klassischen Strophe-Refrain-Schema entfernt, sodass sich trotz der kompakten Spielzeit auch beim zehnten Durchlauf noch Neues entdecken lässt. Einfach grandios was die Norweger hier schon zur Eröffnung abliefern!
Die größte Stärke der Band bleibt aber wohl weiterhin, dass sie mich dazu bekommen, lauthals Texte mitzusingen, die ich überhaupt nicht verstehe, denn auch auf dem neuen Album bleibt die Truppe der eigenen Muttersprache treu und besingt zahlreiche Mythen, Legend und Geschichten aus der norwegischen Folklore. Neben der unfassbaren Eingängigkeit der Nummern und der fantastischen Gitarrenarbeit, ist desweiteren auch die unheimliche Dynamik des Vortrags ein großer Pluspunkt der Band, der noch einmal von der Tatsache unterstrichen wird, dass die grundlegenden Aufnahmen live im Studio ohne Metronom eingezimmert wurden und so ein unverkennbares Live-Feeling ins heimische Wohnzimmer transportieren. Angesichts dieser Grundvorraussetzungen dürfte es dann auch niemanden überraschen, dass die Hit-Ausbeute wieder einmal gigantisch ist und ich hier schlicht die komplette Trackliste als Anspieltipp nennen könnte. Trotzdem möchte ich das abgedrehte und teilweise schwarzmetallische 'Døgeniktens Kvad', den munter rockenden Titeltrack, 'Likvoke' und 'Paranoia 297' als ganz besondere Höhepunkte herausstellen, ohne einen der anderen Tracks damit abwerten zu wollen.
Viel mehr als die volle Punktzahl kann ich dann schlussendlich für diese unterhaltsame Rock-Achterbahn aus Norwegen auch nicht zücken, denn KVELERTAK bleibt auch mit "Endling" für mich weiterhin das Maß aller Dinge im knüppelharten metallisch angehauchten Punk'n'Roll-Sektor! Und jetzt entschuldigt mich, während ich mich für die anstehende Tour warmhöre, auf der diese Ausnahmeband im Herbst wieder deutsche Clubs in Schutt und Asche legen wird. Einfach herrlich!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs