L'ESPRIT DU CLAN - Chapitre V: Drama
Mehr über L'Esprit Du Clan
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- XIII Bis Records / Soulfood
- Release:
- 12.09.2011
- Atheist Metal
- Declarations
- Fils De personne
- Belzebuth & Jesus
- Royal me De La Peur
- Des Astres
- Imperialisme
- Le Jour Des Saigneurs
- Guerre Mentale
- Noir Sideral
- Catharsis
Gefährlich, böse, schwer - und dennoch straight!
Der Bandname verrät bereits alles: Hier ist eine französische Band am Werk, die sich auch auf die Heimatsprache verlegt hat und, traditionsgemäß für unsere westeuropäischen Nachbarn, auch sehr darauf ausgelegt ist, einen speziellen Sound zu kreieren. L'ESPRIT DU CLAN sind zwar im Grunde genommen eine recht modern orientierte Death-Metal-Band, doch die reine Todesblei-Bezeichnung würde dem ziemlich düsteren Stoff des neuen Albums nicht gerecht werden. Und damit haben diese Herren aus Paris schon mehr geschafft, als das Gros der typischen Szene-Combos in mehr als 20 Jahren Existenz.
"Chapitre V: Drama" deswegen jedoch direkt in die Höhe zu heben, wäre gefährlich, denn so faszinierend die Band auch mit den Stimmungen ihrer Songs arbeitet, so konservativ ist sie gleichermaßen mit ihrer Rhythmusarbeit beschäftigt. Die Aggression des neuen Werks ist äußerst gesund, es ballert hier und da ganz ordentlich (wenn auch kontrolliert), und die Grundintention von "Chapitre V: drama" besteht zweifelsohne darin, ein durchweg böses Album zu erschaffen - doch leider wird dieser Gedanke oftmals von den recht monoton stampfenden Doublebass-Geschichten und dem sturen Riff-Gedresche untergraben.
Bis auf weiteres gelingt es L'ESPRIT DU CLAN immer wieder, eine Atmosphäre zu gestalten, die eine gewisse Faszination austrahlt. Doch spätestens im Mittelteil von brachialeren Stücken wie 'Declarations' oder 'Noir Sideral' schleicht sich dann die gefürchtete Konventionalität ein, die selbst mit den finsteren Elementen des Bandsounds nicht gänzlich kaschiert werden kann.
Allerdings haben die Franzosen oft genug wirklich starke Momente parat, so etwa die bissigen, angriffslustigen Gitarren in 'Atheist Metal', die fiese Ausstrahlung von 'Belzebuth & Jesus' und die herrlich verschleppten Parts in 'Royal me De la Peur'. Doch der Drang nach Nonkonformität ist nur stellenweise überzeugend umgesetzt, wird hier und dort durch einige Core-Passagen untergraben oder eben durch verstörende Arrangements, wie denen im überlangen Schlusstrack 'Catharsis', in eine nicht wirklich nachvollziehbare Richtung gelenkt. "Chapitre V: Drama" ist deswegen nicht weniger interessant oder spannend. Aber aus der schieren Bösarzigkeit des gesamten Materials hätte man ohne jeden zweifel mehr herausholen können, als ein Album, das lediglich besser als der Durchschnitt ist.
Anspieltipps: Atheist Metal, Des Astres, Belzebuth & Jesus
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes