LLNN - Deads
Mehr über LLNN
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records / Cargo
- Release:
- 27.04.2018
- Despots
- Parallels
- Armada
- Civilizations
- Appeaser
- Deplete
- Structures
- Deads
Ein neues Synonym für Brutalität!
Würde es in der Post-Metal-Szene ausschließlich um verquere Grooves und experimentelle Klangmalereien gehen, wären die Dänen von LLNN schon längst wieder raus. Die Band verkörpert stattdessen lieber den brachialen Genre-Typus, der mit zugkräftigem Riffing, monströsen Gitarrenwänden und lautem Gebrüll eher in die unbequeme Richtung wandert. Und ähnlich wie auf ihrem Debütalbum "Loss" setzen die Nordmänner auch auf "Deads" Akzente mit vergleichsweise einfachen Strukturen, aber eben auch mit effizienten Arrangements.
Denn es gibt nur wenige Acts, die aktuell solch bedrohliche Klänge aus ihren Instrumenten herausholen. LLNN ist anno 2018 wiederholt die pure Apokalypse, niederträchtig und gemein, brutal in jedr Hinsicht, aber trotzdem irgendwie anspruchsvoll, weil auch die vergleichsweise simpler strukturierten Midtempo-Brecher immer wieder für eine Überraschung gut sind und mit einigen Breaks aufwarten, infolge derer die Jungs ein paar sensationelle Ideen verwursten. Das abschließende Titelstück ist schließlich die Sahnehaube dieser Entwicklung, einer monumentaler Brocken, der mit einem fast schon heroischen Schlussspurt für kurze Gänsehaut-Attacken sorgt, an die man sich auch später immer wieder gerne zurückerinnert.
Doch auch zuvor setzt LLNN vor allem sphärisch einige unvergessliche Glanzpunkte, und sei es auch nur in den beiden Interludien ('Civilizations', 'Structures'), die alles andere als kleine Atempausen sind, sondern mit ihren finsteren Melodien genau jenen abgrundtiefen Hass wiederspiegeln, den LLNN im Laufe des gesamten Albums irgendwie charakterisieren mag - ohne es vielleicht gezielt zu forcieren. Aber die Bösartigkeit, diese Brachialität und zuletzt auch der Eigensinn in der Melodieführung machen auch "Deads" zu einem ganz besonderen Post-Metal-Happening, das definitiv nicht für zart besaitete Gemüter zu empfehlen ist, Liebhaber moderner, ganz dezent angeproggter Brutalo-Attacken aber sicherlich sofort das Herz öffnen sollte. Und das wahrscheinlich schon im ersten Versuch!
Anspieltipps: Deads, Armada
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes