L.INC - Emotional Cookies
Mehr über L.Inc
- Genre:
- NuMetal
- Label:
- Twilight
- Release:
- 17.03.2003
- Care
- Enemies
- Just A Ballot
- They Hate Us
- My Ruin
- Beautiful Outside Ugly Inside
- Puppet Popstars
- Coma
- Ain't Got A Fuckin Pen
- Million Dollar Babe
- Bullshit
- F.R.E.E.Z.Y.
Bisher hatte ich meine Vorbehalte gegen Bands, die mit dem Begriff NuMetal promoted wurden, denn fast überall steckt der Hype mit drin, und man wird immer wieder sehr böse enttäuscht. Nun bekam ich die "Emotional Cookies" der Hannoveraner L.INC vor die Ohren und sehe alle meine Vorbehalte auf einer einzigen Platte bestätigt.
L.INC versuchen NuMetal zu spielen. Man benutzt tiefer gestimmte und unsäglich verzerrte Gitarren, man singtsprichtschreit sich die Seele aus dem Leib, und dazu bringt man noch etwa fünfhundertdreiundzwanzigtausendsiebenhundertundzwölf verschiedene Einflüsse in die eigene Mucke ein.
Das Ergebnis ist eine CD, die man sich anhören KÖNNTE, wären da nicht dauernd diese Breaks, Verzerrer, diese unsagbar peinliche Gebrüll, oder dieses Rumgerappe, das einem schon nach einer halben Sekunde auf den Senkel geht. Ich könnte hier das Versagen der Band in Sachen Komposition gänzlich auf den Sänger schieben, denn das, was der da verbricht ist wirklich unglaublich, aber der Rest der Band spielt schließlich auch noch mit. So ist die Platte ein bunter Hund, mit Abermillionen vielfarbiger Flecken darauf.
Das Album wird so schnell und vielseitig - nein, vielseitig muss nicht unbedingt positiv gemeint sein - abgezockt, dass man das Ding gar nicht schnell genug aus seinem CD-Player bekommen kann. Ich habe mir "Emotional Cookies" mindestens drei Mal angehört, und sie geht mir immer noch tierisch auf die Nerven.
Die Band hat gute Ansätze, aber mindestens doppelt so viele schlechte. Hier wird mit Funkelementen rumexperimentiert, die DEFTONES und KORN kopiert, und an der Gitarrentechnischen Brillanz von SYSTEM OF A DOWN scheitern sie völlig, Gott sei Dank, möchte ich sagen.
Dieses Album ist das Debüt der Hannover’schen Truppe, und so was von voll gepackt mit den Sounds der Vorbilder und eigenen Klängen, dass einem die Ohren überquellen.
Die Jungs beherrschen ihre Instrumente, das wird einem schon im ersten Lied klar, aber diese Katastrophe an Komposition macht es einem unmöglich, an mehr als zwei Liedern Gefallen zu finden, weil sich alles nach Nichts anhört, und nichts nach Allem.
Eine abgespeckte Version der Platte würde sich wahrscheinlich sogar ziemlich gut anhören, aber so viele Ideen in einer einzigen Platte unterzubringen, kann nur zu einer Bruchlandung führen.
Wie die zu MINISTRY und SEPULTURA auf die Tour passen, verstehe ich immer noch nicht.
Anspieltipps: Care
- Redakteur:
- Michael Kulueke