L.S. DUNES - Violet
Mehr über L.S. Dunes
- Genre:
- Post-Hardcore / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fantasy Records
- Release:
- 31.01.2025
- Like Magick
- Fatal Deluxe
- I Can See It Now...
- Violet
- Machines
- You Deserve To Be Haunted
- Holgrams
- Paper Tigers
- Things I Thought Would Last Forever
- Forgiveness
Eine schlicht und ergreifend schöne Platte.
Es ist schon ganz angenehm, dass bei L.S. DUNES nicht große Stücke auf das schlichte Namedropping gesetzt werden. Mit MY CHEMICAL ROMANCE-Mastermind Frank Iero, CIRCA SURVIVE-Frontstimme Anthony Green und der Rhythmusfraktion aus dem Hause THURSDAY hat sich die Truppe den All-Star-Stempel zwar redlich verdient, da man aber auch im zweiten Anlauf redlich bemüht ist, etwas komplett Eigenständiges zu kreieren, verdient auch "Violet" einige Sympathiepunkte für die nicht allzu offensive Werbung mit den beteiligten Akteuren.
Letzteres haben die zehn frischen Stücke aber auch gar nicht nötig, weil sich L.S. DUNES noch einmal ein ganzes Stück weiterentwickelt hat, hier und dort vielleicht auch etwas massentauglicher geworden ist, unterdessen aber auch unsterblich schöne Melodien kredenzt, die man so schnell nicht wieder aus den Ohrmuscheln vertreiben kann. Die eher introvertierten Harmonien im stillen Opener 'Like Magick' sind dabei ebenso zu nennen wie die butterweichen Klangflächen im Titelsong, und auch wenn die Post-Hardcore-Einflüsse die Band nie so wirklich im Stich lassen, so weichen sie auf "Violet" doch mehr und mehr einprägsamen Refrains, wie man sie schließlich auch in 'Holograms', 'Paper Tigers' und 'Forgiveness' zu hören bekommt.
Was die Band dabei von so vielen Indie/Alternative-Acts unterscheidet, ist der Umgang mit den eigenen Ansprüchen. Das Quartett ist durchaus dazu imstande, leicht konsumierbares Material zu erstellen, bei dem die Dichte der Widerhaken so groß ist, dass man locker-flockig große Prozentsätze der Konkurrenz problemlos aussticht. Doch L.S. DUNES will mehr, öffnet sich post-rockigen Klangstrukturen, spielt mit angeproggten Arrangements, experimentiert im Gesangsbereich mit allerhand Effekten und gibt dem vermeintlichen Mainstream-Modul einen extrem frischen Input, der die Kombination aus Ohrwürmern und Independent-Strukturen perfekt in Einklang bringt. L.S. DUNES hat sicherlich keinen Meilenstein erschaffen, das wäre an dieser Stelle vermessen, aber zweifellos eine Platte voller angenehmer Ohrschemichler, mit denen man sich schnell den Tag versüßen kann - und genau das war auch zu erwarten!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes