LóSTREGOS - Nai
Mehr über Lóstregos
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dusktone
- Release:
- 25.10.2024
- AUGA - Ondas Serpeantes
- LVME - Cinza Sacra
- AR - Fillos Do Nordés
- TERRA - Proclama Da Nai
- ÉTER - Firmamento
BATHORY, BORKNAGAR und heimische Folklore - eine starke Rezeptur von der iberischen Halbinsel.
Zwischen puristischer Raserei und epischen Pagan-Folk-Hymnen bewegen sich die Herren von LÓSTREGOS auf ihrem neuen Album und geben dabei eine wahrlich glänzende Figur ab. Die Ursprünge des Bandsounds liegen in der galizischen Folklore, die auf "Nai" von einem schwarzmetallischen Orkan heimgesucht wird, der hin und wieder auch einige Fragmente aus dem Todesblei einbezieht. Die Mischung ist sicherlich nicht ungewöhnlich, jedoch kreiert LÓSTREGOS aus den gegebenen Vorgaben Außergewöhnliches, gerade dann wenn man mal ein wenig vom Kurs abweicht und sich auf epischen Gitarren bettet, die bisweilen an die älteren Werke von BORKNAGAR erinnern. Allein dieser Vergleich sollte für die iberischen BATHORY-Fans schon einem Ritterschlag gleichkommen.
Der epische, finstere Stoff aus dem hohen europäischen Norden hat auf jeden Fall seine Eindrücke hinterlassen und genügend Inspiration für ein gewaltiges Epos, wie das bereits dritte Werk der Truppe aus A Coruña, geschaffen, und die Herren lassen sich auch nicht lange bitten, ihren Einflüsse mit einer gewaltigen Hommage zurückzugeben, was vor allem zur Jahrtausendwende in die Kanäle des heroischen schwarzen Edelstahls hineingepumpt wurde. LÓSTRIGOS ist dabei mit allen Wassern gewaschen, weiß melodische Parts im Breitbandformat zu zelebrieren, generiert im gleichen Maße extreme offensive Attacken und bewegt sich letztlich immer zwischen jenen Polen, die den Pagan Metal mit seinem pechschwarzen Geschwisterchen verbinden. Mit 'AR - Fillos Do Nordés' hat man eine monumentale Hymne an Bord, die als Signature-Track dieses Albums ebenso bestehen bleibt wie die abwechslungsreichen Schlachtengesänge in 'TERRA - Proclama Da Nai'. Und auch für die ganz finstere Seele haben die Spanier genügend Stoff in Gepäck, sei es nun der überlange Opener 'AUGA - Onda Serpeantes' oder sein größerer Bruder 'LVME - Cinza Sacra' im direkten Anschluss.
Ja, so macht sie Spaß, die Mischung aus herben Black-Metal-Attacken und melodisch-hymnischen Epic-Metal-Momenten, und genau so präsentiert man sich auch als junge Kapelle, deren Ambitionen weit darüber hinausgehen, lediglich den heimischen Underground zu pflegen. LÓSTREGOS hat sich schlagartig zu einem der interessantesten Düster-Metal-Acts von der iberischen Halbinsel aufgeschwungen und kann dies in allen fünf Kompositionen des neuen Albums nachhaltig untermauern!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes