LA JANARA - Le Donne Magiche
Mehr über La Janara
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Widow Records
- Release:
- 26.06.2025
- Serpe
- Le Castagne Non Cadono Più
- Io Sono La Strega
- Piangeranno I Demoni
- La Notte È Buia
- Gli Spiriti Del Bosco
- Bruceremo
- Mò Che Viene Agosto
- Inverno
- Domens
Album Nummer zwei der italienischen Hexe.
In Kampanien an der süditalienischen Westküste hocken noch Hexen im Wald. Dort wird aber inzwischen zu fettem Metal-Sound um den Walnussbusch gesteppt. LA JANARA nimmt ihren Namen jedenfalls von einem alten Hexenmythos aus ihrer Heimat und wenn man sich die italienischen Songtitel ins Deutsche übersetzen lässt, dann berufen sich Frontfrau Raffaella Càngero und ihre Mannschaft nicht nur namentlich auf die Hexerei, sondern ziehen die Idee das ganze Album hindurch durch. 'Io sono la strega' - kein Zweifel!
Nach dem 2019er-Debüt "Tenebra", das mir über die Jahre hinweg immer wieder Freude bereitet hat, wurde es leider etwas still um die Band. Nun ist sie mit aller Stärke wieder zurück und stellt unter Beweis, dass noch viel mehr Potenzial in ihr steckt und der Erstling kein Zufallstreffer war. Im direkten Vergleich wurden die Doom- und PAUL CHAIN-Einflüsse etwas zurückgefahren. LA JANARA spielt inzwischen mit etwas mehr Geschwindigkeit und verortet sich eher im klassischen Heavy Metal mit so manchem Hard-Rock-Einsprengsel. Weiterentwickelt hat sich auch Raffaellas Stimme, die natürlich immer noch zuvorderst dunkel und düster und mystisch eingesetzt wird, aber deutlich mehr Abwechslungsreichtum offenbart und vor allem in den ruhigeren Stücken wie 'Piangeranno I Demoni' (da werden nicht nur dämonische Augen feucht) in ganz anderem Lichte glänzt. Oder anderes Beispiel: Im Volltreffer 'Le Castagne Non Cadono Più' wird gar eine hervorragende Reibeisenstimme ausgepackt.
Als Doomkopf bedauerte ich zuerst, dass die finstre Stimmung des Debüts nicht ganz hinüber gerettet wurde ins neue Album. Das wuchtige Riffing ist einem viel offeneren Gitarrenspiel gewichen, dadurch wirkt "Le Donne Magiche" viel offensiver und eben weniger doomig. Nach der Eingewöhnung ist aber festzustellen, dass die Weiterentwicklung eben doch funktioniert. Die DNA der Band bleibt erhalten, es wird nur eine andere Stimmung festgehalten. Die Riffs von "Il Boia" Nicola Vitale treffen eben trotzdem noch genau ins Ziel. Und zur Versöhnung gibt es mit 'Bruceremo' halt dann doch noch einen gewaltigen Doomwalzer.
Das zunächst verhaltene und später dann hochaggressive 'Inverno' ist mit seinen knapp acht Minuten das Herzstück des Albums und kondensiert den ganzen Ausdrucksreichtum dieser eigenwilligen Band auf ein einzelnes Stück, das damit stellvertretend für das ganze Album stehen könnte. Auch sonst stimmt alles, die Produktion, die erneut in die Verantwortung von Rocco Minichiello übergeben wurde, ist wunderbar warm und druckvoll und das schöne Artwork von Rocchina Del Priore rundet den Gesamteindruck ab.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring