LA TORRE, TODD - Rejoice In The Suffering
Mehr über La Torre, Todd
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- ROAR ! Rock Of Angels Records
- Release:
- 21.04.2023
- Dogmata
- Pretender
- Hellbound And Down
- Darkened Majesty
- Crossroads To Insanity
- Critical Cynic
- Rejoice In The Suffering
- Vexed
- Vanguards Of The Dawn Wall
- Apology
- Fractured
- Set It Off
- One By One
Endlich ist das tolle Soloalbum von QUEENSRYCHE-Sänger Todd LaTorre auch bei uns offiziell erhältlich!
Anno 2021 hat Todd LaTorre die Gunst der Corona-Stunde genutzt und anstatt in der Weltgeschichte herumzunörgeln, wie schlimm die Welt für Künstler in diesen Zeiten sei, ein Solo-Album aufgenommen, auf welchem er neben dem Mikrophon auch das Schlagzeug vermöbelt. Ihm zur Seite stand sein langjähriger Freund Craig Blackwell, der sämtliche Saitenteile verarztet. Da das entstandene Album "Rejoice In The Suffering" außerhalb Nordamerikas in physischer Form nur schlecht erhältlich war, hat sich nun Rock Of Angels-Records behilflich gezeigt und die Scheibe der alten Welt zugänglich gemacht.
Das ist extrem umsichtig, denn alle dreizehn Nummern auf dem Album sind mehr als hörenswert und zeigen den vielseitigen Sänger aus allen möglichen musikalischen Perspektiven. Dass der gute Mann über eine tolle Stimme verfügt, weiß man spätestens seit seinen unvergessenen Auftritten mit CRIMSON GLORY. Über seine Qualitäten bei seinen aktuellen Brötchengebern QUEENSRYCHE, muss ich wohl hier nicht ausführlich schwärmen. Er hat der Band neues Leben und vor allem auch neue Qualität und Sympathie eingehaucht. Etwas, was mit Mister Tate für mich nicht mehr möglich gewesen wäre. Wenn man die Begeisterung über dessen kürzlich absolvierte Tour sieht, scheint ein Großteil der Metalwelt das anders zu sehen, was mir aber relativ egal ist. Diese negative Stimmung soll auch gar nicht die fantastische Stimmung dieses Albums hier überschatten, denn "Rejoice In The Suffering" ist einfach toll!
Dan hat man auf der einen Seite Material, welches auf einer "The Promised Land" eine wunderbare Figur gemacht hätte. Die unwissende Mehrheit der nörgelnden Ohren wird jetzt verwirrt auf den Monitor starren, wissende Ohren werden sich an solch formidablen Melancholie-Schmeichlern wie 'Crossroads To Insanity' oder dem verspielten 'Apology' erfreuen. Vor allem die zweite Nummer hat es mir mit ihrem formidablen Aufbau und dem facettenreichen Stimmeinsatz von Todd sehr angetan.
Dann gibt es beinahe lupenreine Heavy Metal-Kracher, die man problemlos auf einem Album priesterlichen Judasse platzieren könnte. Auch gesanglich. Nicht nur Onkel Halford kann das "R" son wunderbar britisch rollen. Glaubt ihr nicht? Okay, dann mal geschwind die Lauscher in 'Pretenders' gehalten und dem Onkel an der Tastatur Recht geben. Bitte, gern geschehen.
Mit 'Hellbound And Down' gibt es dann modernen Heavy Metal, der wunderbar Elemente der alten Schule mit zeitgemäßen Klänge zu einer frischen Einheit verbindet. In ähnlicher Manier, nur mit deutlich mehr Dampf auf allen Zylindern, rast 'Vanguards Of The Dawn Wall' aus der Anlage. Herrlich aufpeitschender Knallersong. Mit 'Vexed' findet sich noch so eine herrlich altmodische Songstruktur auf dem Album. Der Song startet behutsam und mutiert dann recht flink zum lupenreinen Banger. Feist!
Denkt man nun, man hätte bereits sämtliche Facetten des Herrn LaTorre entdeckt, ballert er uns fröhlich grinsend mit 'One By One' am Ende noch einen ultra-heftigen Brecher um die Ohren, bei dem ich unwillkürlich an Devin Townsend und seine erschlagenden Überfallkommandos denken muss. Obendrein ist hier auch der Gesang so tief und hasserfüllt, dass ich mal wieder vermute, Adam und sein Apfel wurden an der Membran des Mikrophons zerquetscht. Das muss doch Aua machen.
Anyway, dieses Album hat Suchtpotential und nutzt sich offenbar auch so gar nicht ab. Hätten doch alle Musiker ihre Langeweile in solche Aktivitäten während des Lockdowns gesteckt. Aber wer bin ich schon, dies zu kommentieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae