LACABRA - Lacabra
Mehr über Lacabra
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.06.2025
- Blood Of The Goat
- Fallacy
- Human QUilt
- Nothing
- Reprobate
- Enemy
- I Am Thee
- Devil's Mechanic
- Fractured
Trotz guten Handwerks zu oft den Punkt verfehlt.
An anderer Stelle würde man über das neue Album von LACABRA möglicherweise den berüchtigten Mangel an Fisch und Fleisch beklagen, an dieser Stelle sei aber angemerkt, dass die Newcomer aus Seattle von beidem etwas in petto haben, sich aber offensichtlich (noch) nicht entscheiden können, wohin die Reise grundsätzlich führen soll.
Verwurzelt im traditionellen melodischen Death Metal wagen die US-Boys auch gerne mal einen etwas längeren Blick zum schwarzen Geschwisterchen, scheinen hier auch besondere Vorlieben für DISSECTION und NECROPHOBIC zu haben, können sich aber nicht durchringen, diesen Teilaspekt etwas dominanter durchzudrücken. Dann wiederum erkennt man einige moderne Zutaten, die den Weg der skandinavischen Melo-Death-Szene zu Beginn des Jahrtausends stark verändert haben. Clean-Gesang in den Refrains, zeitgemäße Grooves und gelegentlich auch ein paar progressive Twists sind aber ebenfalls nur zeitweilige Wegbegleiter, denn auch hier scheine LACABRA sich noch nicht einig, ob man diesen Auswüchsen etwas mehr Beachtung schenken soll. Zu guter letzt dürfen es dann auch noch einige schwarz gefärbte Thrash-Gitarren sein, die einzelne Songs sicher bereichern, aber eben auch nur den Charakter einer Nebenzutat erhalten. All das ist in Summe auch ein Dilemma, unter dem die Homogenität des Materials merklich leidet.
Allerdings muss man hier nun relativieren, dass das selbst betitelte Debüt im Hinblick auf viele Teilaspekte noch nicht entscheidend ausgereift ist. Die kleinen, aber doch so wertvollen Highlights kann die Band nur selten liefern, zumindest aber im straighten 'Human Quilt' oder im etwas forscheren 'Devil's Mechanic', zwei Tracks die selbstbewusst vorangehen. Das Gros des übrigen Materials wirkt aber in sich noch nicht entschlossen genug, kommt nur schwerlich auf den Punkt und kann die handwerklichen Fertigkeiten der Musiker auch nicht effizient aus dem Schatten lösen.
Also doch weder Fisch noch Fleisch? Tja, ganz so abwegig scheint die Aussage letztlich doch nicht. Da der Kaloriengehalt von "Lacabra" jedoch stimmt und die Truppe mit Leidenschaft bei der Sache ist, muss man hier noch mal revidieren. Und trotzdem: so richtig mitreißend gestaltet sich das Ganze nicht, vor allem weil LACABRA offenbar selbst noch nicht so wirklich weiß, wohin es denn nun gehen soll.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes