LAMB OF GOD - Resolution
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Lamb Of God
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 20.01.2012
- Straight For The Sun
- Desolation
- Ghost Walking
- Guilty
- The Undertow
- The Number Six
- Barbaraosa
- Invictus
- Cheated
- Insurrection
- Terminally Unique
- To The End
- Visitation
- King Me
<p style="margin-bottom: 0cm;">Wenn der Hirte David auf Pantera trifft</p>
Es gibt nicht viele Platten, die in den letzten Monaten auf den Markt geschwemmt wurden, von deren Detailgenauigkeit und Überraschungsmomenten ich auch nach dem zehnten Durchlauf noch derart verzückt bin, wie bei der aktuellen Scheibe der Amis von LAMB OF GOD. Und zu meinem Bedauern muss ich zugeben, dass ich der aus Richmond stammenden Combo in der Vergangenheit nicht die Aufmerksamkeit schenkte, die ihr in Anbetracht des siebten Streiches, wenn wir mal "Burn The Priest" großzügigerweise hinzuzählen, eigentlich gebührt. Doch da auch "Wrath" anno 2009 nicht gänzlich an mir vorbeizog, kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass "Resolution" diesen gewaltigen Faden bis zur Beinah-Perfektion weiterspinnt.
Es groovt, rumort und scheppert an allen Ecken und Enden und hält, neben dem textlichen Know-how, auf welches später noch mal eingegangen wird, allerlei Überraschungen und instrumentale Finessen für die Hörerschaft bereit. Randy Blythe und seine Mannen scheinen in den frühen Morgenstunden dieses noch jungen Jahres eine Menge Aggression, Wut und auch Ehrgeiz angesammelt zu haben und lassen ihren Gefühlen in den folgenden 50 Minuten freien Lauf.
So beginnt "Resolution" mit einem immensen Machtschrei und einem beinah schon bedrohlich langsamen Groove, bei dem man sich zwar anfangs fragt, ob dieser massive und tonnenschwere Gewaltmarsch als Opener wirklich perfekt fungiert, man im Endeffekt und in Anbetracht des Gesamtkonzeptes jedoch neidlos anerkennen muss, dass er das aktuelle Unterfangen bestens einläutet. Denn was im Anschluss mit dem gnadenlosen 'Desolation' sowie dem nahtlos anschließenden 'Ghost Walking' präsentiert wird, kann sich wahrlich sehen und hören lassen. Sägende Gitarren, erdrückende Drum-Einlagen und die unnachahmlichen Shouts des "Vorzeige-Lammes" Blythes wurden also nicht ad acta gelegt. Daneben legen 'Guilty' und 'Cheated' ein Höllentempo vor, 'The Undertow' strömt passend zur Jahreszeit immens cool aus den Boxen und 'The Number Six' spuckt bereits beim ersten Durchgang eine Menge Galle. Mit 'Barbarossa' gibt es hingegen eine nötige Verschnaufpause, ehe LAMB OF GOD ab der Hälfte der Scheibe das Feld mit ihrer Kompromisslosigkeit und Krachern wie beispielsweise 'Terminally Unique' oder dem Schlachtschiff 'Visitation' von hinten aufräumen.
Und auch textlich lassen sich die Burschen nicht lumpen, können sie mit einem gewissen Know-how und Themen wie gesellschaftliche Missstände und menschliches Fehlverhalten (Neid, Missgunst) punkten, wobei speziell das abschließende 'King Me' aufgrund seiner doppelt lyrischen Ausrichtung sicherlich als Paradebeispiel gilt. Hier spricht Blythe zum einen über seine vergangene Alkoholsucht und ermahnt zum anderen, sich nicht zu etwas zu machen, was man gar nicht ist und sein kann.
So muss ich im Endeffekt festhalten, dass mit "Resolution" ein dem Namen nach durchaus resolutes, betonschweres, steinhartes Metalbrett mit einer Menge Intelligenz aus jener Asche hervorgezaubert wurde, die sein Vorgängerwerk "Wrath" bereits drei Jahre zuvor übrig ließ. So scheinen LAMB OF GOD binnen kurzer Zeit ein weiteres Stück gewachsen zu sein, ohne dass ihnen jedoch die Luft nach oben ausgeht. Sicherlich besitzt "Resolution" noch Steigerungspotenzial, und auch wenn ich mich in den vergangenen Zeilen vor Euphorie beinah überschlagen habe, so bin ich mir sicher, dass mit dem etwaigen Nachfolgewerk ein immens großes Bollwerk auf uns zukommt. Unter diesen Umständen können die Festivaltermine im Sommer ruhig kommen. "Resolution" jedenfalls lässt sicherlich kein Stein auf dem anderen.
Anspieltipps: Guilty, Cheated, King Me
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp