LANFEAR - This Harmonic Consonance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Lanfear
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pure Steel (H'Art)
- Release:
- 24.02.2012
- Giorno Del Giudizio
- Colours Of Chaos
- By-Product Nation
- The Reverend
- Idiopathic Discreation
- Camera Silens
- I, Robo Sapiens
- Spectrophobia
- Word Not Spoken
- Disharmonic Consonance
Germanys next Top-Proggels!
Das erste Album der Gundelsheimer bei Pure Steel Records. Ob man sich dem im Namen des neuen Vertragspartners enthaltenen Reinheitsgebotes unterwirft oder ob man weiterhin die bestmögliche Kombination aus technischer Spielraffinesse, gnadenlos treibender Rhythmik und eingrabenden Melodien auf das digitale Parkett zaubert, soll "This Harmonic Consonance" zeigen.
Nach dem stimmungsvollen Intro 'Giorno Del Guidizio' gibt es mit dem ruppigen Brecher 'Colours Of Chaos' gleich einen überraschend heftigen Einstand. Sofort fällt der extrem druckvolle Sound angenehm ins Ohr. So hat eine zeitgemäße Produktion zu klingen: Dynamisch, druckvoll und trotzdem warm und transparent. Dann klappt das sowohl mit jungen, wie auch mit alten Zuhörern. Und spätestens, wenn der herzerwärmende Chorus erklingt, sind auch die plüschigsten Lauscher komplett befriedigt. Insgesamt ist das aber eine Eröffnungsnummer, an die man sich herantasten muss und die somit sehr mutig an dieser Stelle positioniert. Das zeugt von Selbstbewusstsein. Völlig zu Recht, wie sich im weiteren Verlauf des Albums herausstellen wird.
Fallen wir doch gleich mal mit der Tür ins Haus und behaupten, dass 'The Reverend' der beste europäische ProgPower-Metal-Song seit Jahren ist. Diese Nummer hat ganz einfach einmal alles, was so eine Komposition auszeichnen sollte. Einen fesselnden Aufbau, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat, abwechslungsreiche Rhythmik, ein herrliches Spiel mit harten und weniger harten Passagen und oben drüber dermaßen großartige Melodien, da geht einem einfach Mal das Metallerherz auf. Das ist so dermaßen toll, ich kann das gar nicht in Worte kleiden. Was Sänger Nuno Miguel de Barros Fernandes hier abliefert ist absolut fantastisch. Was natürlich nicht heißen soll, dass er auf den anderen Nummern weniger überzeugen klingt. Nur hier ist eben auch die musikalische Umsetzung völlig over the top.
So abwechslungsreich wie dieser eine Song, ist das gesamte Album, denn die sympathischen Jungs reizen auf "This Harmonic Consonence" die komplette Bandbreite des technisch anspruchsvollen, melodischen Power Metals aus. Und mehr. Mit 'I, Robot Sapiens' wird die Power-Metal-Schallmauer deutlich überschritten, ohne dabei das Gespür für die Melodien zu verlieren. Eine Nummer mit extrem hohem Faustfaktor, wie mein Kollege Rüdiger jetzt sagen würde. Dieser Brecher wird live mit Sicherheit für heisere Kehlen sorgen. Und wo ich gerade beim Ausreizen der Grenzen bin: Direkt im Anschluss legen die Jungs einen schwerfälligen Titel mit bombastischen Tasteneinlagen nach, der beinahe an die grandiosen ABSTRAKT ALGEBRA erinnert. Doomfear? Könnte man beinahe so sehen. Und auch diese Spielart beherrscht das Quintett im Blindflug. Es ist fast beängstigend, wie leichtfüßig das alles klingt. Warum müssen andere Bands da immer so verkrampft zu Werke gehen?
Ich bin mir sicher, dass LANFEAR am Jahresende auf meinem Treppchen stehen werden. Jetzt müssen die Jungs nur noch auf Deutschland-Tour gehen und ich bin komplett glücklich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae