LARRIKINS - Nichts ist jemals sicher
Mehr über Larrikins
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dackelton Records
- Release:
- 31.01.2025
- 19 Zigaretten
- Dir gehört mein Leben
- Windmühlen
- Moll und Dur
- 8 Min.
- Scheiße und Juwelen
- Blüte der Zeit
- Ich fühl etwas, das du nicht fühlst
- Eine Ewigkeit zurück
- Filigran
- Traum von Europa
- Lass die Puppen tanzen
- Träume aus Fäden
- Schutzpatron
Zwischen Anspruch und ersten Plattitüden.
Bis dato haben mir die Platten von LARRIKINS vor allem deshalb so gut gefallen, weil die Band sich nicht den gängigen Deutschrock-Klischees hingegeben hat und mit plakativen Statements nicht allzu viel am Hut hatte. Mit der Veröffentlichung von "Nichts ist jemals sicher" muss dieser Eindruck leider ein wenig relativiert werden, auch wenn die kritischen Texte immer noch weit vom Tough-Guy-Gehabe vieler Kollegen entfernt sind. Doch stellenweise ist es nicht ganz so leicht zu ertragen, immer wieder hören zu müssen, durch welch schweren Zeiten wir alle gehen müssen und wie schön es wäre, wenn nun alle zusammenhalten würden. Um es ebenfalls mal plakativ auszudrücken...
Immerhin findet die Band im Gros der neuen Tracks immer noch feine Umschreibungen und Synonyme für den Zustand dieser Welt und die Situation in der hiesigen Gesellschaft, so etwa in 'Moll und Dur' oder im energischen 'Scheiße und Juwelen', bei denen auch die nötige Aggression in die Vocals gepumpt wird. Denn mit den Texten steht und fällt bei LARRIKINS so ziemlich alles, weil die Instrumentalfraktion auch diesmal eine sichere Bank ist und musikalisch auch mehr Abwechslung als üblich an dieser Stelle geboten wird. Aber Plattitüden, wie man sie in '19 Zigaretten' und 'Dir gehört mein Leben' schon zum Auftakt um die Ohren geballert bekommt, machen es nicht so einfach, die Sympathiewerte für diese Herren hochzuhalten. Auch Stücke wie 'Blüte der Zeit' und 'Lass die Puppen tanzen' kratzen hart am Nervenkostüm. Nicht etwa weil die Performance abfällt, sondern weil LARRIKINS sich hier erstmalig etwas intensiver hinreißen lässt, dem üblichen Deutschrock-Trott zu folgen und ebenfalls auf ausgetretene Durchhalteparolen zu vertrauen.
Dass "Nichts ist jemals sicher" der Konkurrenz dennoch ein Stück voraus ist, liegt daher auch nicht zwingend an der überbordenden Klasse aller Songs, sondern wirklich an der Vielseitigkeit, innerhalb der die Band ihr Material gestaltet. Nur darf es in Zukunft gerne auch wieder etwas symbolischer und weniger schlicht formuliert sein!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes