LAST ONE DYING - The Turning Of The Tide
Mehr über Last One Dying
- Genre:
- Metal
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 08.06.2012
- The Turning Of The Tide
- Coulter
- The Last Outpost
- Parasite Lost
- Step Into The Dark
<p class="MsoNormal">Perfekter Mix aus Tradition und Moderne</p>
Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden, sodass ich schon eingangs mein Fazit über die hier auseinander zu pflückende Platte ziehe: "The Turning Of The Tide" ist, obwohl sie leider Gottes nur fünf kurze Appetithappen enthält, absolut geil. Hier bahnt sich etwas derart Großes an, dass sogar mir Angst und Bange wird. Denn das, was die Rheinland-Burschen von LAST ONE DYING in diesem großartigen Quintett an krachendem, brachialem und durchsetzungsfreudigem Metal bieten, ist mit allen Wassern gewaschen, absolut zeitgemäß und dürfte wohl jedem zusagen, der seine Priorität irgendwo zwischen Metalcore, Neo Thrash und selbstredend Thrash Metal sieht.
Der Fünfer weiß sich konsequent zu behaupten, sich nach allen Regeln der Kunst mit allen Mitteln durchzusetzen und Stücke an den Mann zu bringen, die vor Energie, Kraft und Frische nur so strotzen. Ex-CALLEJON-Drumtier Bodo Stricker treibt mit seinen rabiaten Attacken seine Mannen an, die Vocals, die CYRCUS-Shouter Jan C. Müller beisteuert, passen so dermaßen gut ins Songgefüge und die Riffs gehen runter wie Öl.
Bereits der Opener demonstriert das pompöse Volumen des LAST ONE DYING-Facettenreichtums, wo Melodien, kleinere Highspeed-Attacken und krachende Momente ihren harmonischen Einklang finden. Doch das wahre Highlight folgt mit 'Coulter', einem Song, bei dem die Fünf noch zusätzliche Eisen ins Feuer schmissen und einen Live-Garanten vor dem Herrn schrieben. 'The Last Outpost' kann dieses immense Niveau zwar nur bedingt halten, dafür überzeugen im Gegenzug 'Parasite Lost', mit seinem teils gezügelten Tempo und der nötigen Portion Galle, sowie das abschließende, durch Geschwindigkeitswechsel gekennzeichnete 'Step Into The Dark'.
Eine Schande also, dass diese EP nur lächerliche fünf Songs enthält, da ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass der Rezensent hier logischerweise die Höchstpunktzahl vergeben hätte, wenn man dieses Niveau, diese Spritzigkeit und Vitalität auf eine volle Albumlänge gezogen hätte. Hier gleicht keine Passage der nächsten, voller Variabilität und Ideenreichtum wurde jedes dieser fünf Werke mit seinem eigenen, kleinen Aha-Moment gesegnet. Seien es nun melodische Mitsing-Passagen, hart stampfende Doublebass-Action oder das ein oder andere Soli, was zum Verzücken einlädt, "The Turning Of The Tide" macht verdammt viel Appetit auf zukünftige Veröffentlichungen der Kölner. Wer, wie meine Wenigkeit, nicht so lange warten kann, sollte zum 2009er Vorgänger "The Hour Of Lead" greifen, welches, soweit möchte ich mich bereits aus dem Fenster lehnen, sicherlich auch seine Glanzmomente innehat.
- Redakteur:
- Marcel Rapp