LEAH - The Quest
Mehr über Leah
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 05.10.2018
- The Quest
- Edge Of Your Sword
- Lion Arises
- Heir
- Ruins Of Illusion
- Labyrinth
- Abyss
- Oblivion (Between Two Worlds)
- Ghost Upon A Throne
- The Water Is Wide
Schnulziger Symphonic Metal - kann das gut gehen?
LEAH ist eine Celtic-Metal-Sängerin. Wusstet ihr, dass es so was gibt? Naja, ich gebe der Sache eine Chance. Mit "The Quest" kommt das vierte Album raus, und Leah McHenry kommt mit einer guten Backing-Band um die Ecke. Troy Donockley flötet sonst auch bei NIGHTWISH, Barend Courbois spielt tatsächlich bei BLIND GUARDIAN Bass. Die anderen Leute waren schon bei DELAIN oder ORPHANED LAND an Produktionen beteiligt. Als Produzent ist Jacob Hansen dabei - bei seinen Produktionen fallen Namen wie COMMUNIC, VOLBEAT, EVERGREY, AMARANTHE, ANUBIS GATE, EPICA, DESTRUCTION, DORO, FALCONER, HEATHEN, KAMELOT, MAROON, MERCENARY, NEAERA, PESTILENCE, OSTROGOTH, PRETTY MAIDS, PRIMAL FEAR, TYR, U.D.O. oder ROB ROCK auf. Und Leute, diese Liste ist nicht in Ansätzen vollständig. Von einem professionellen Sound gehen wir also definitiv aus.
Das Cover finde ich ehrlich gesagt absolut großartig. Damit wird genau mein Geschmack getroffen. Ich liebe Fantasy-Cover mit hoher Qualität. Jan Yrlund sorgt sonst dafür, dass die Artworks für Bands wie BATTLE BEAST oder KORPIKLAANI besser sind als deren Musik und durfte sogar schon für die allmächtigen Kings Of Metal selbst zeichnen ("The Lord Of Steel").
Doch genug der Vorreden, lassen wir uns auf die Musik ein - die wir im Redaktionsforum sicher "Blautier-Musik" nennen würden. Geboten werden 53 Minuten lang melodischer Metal mit guter Produktion und vielen Soundtrack-Elementen. Leah kann singen und nervt nicht zu oft mit Opern-Gedudel, ist aber auch in keinster Weise eine Rock-Röhre. Instrumental wird hier vieles auf höchstem Niveau eingespielt. Da kann man der Band definitiv keinen Vorwurf machen. Besonders metallisch ist das aber auch in keiner Minute. Wer EPICA schon immer zu brutal fand, sich BLIND GUARDIAN ohne die Metal-Reminiszenzen wünscht oder das letzte NIGHTWISH-Album abfeierte, kann hier bedenklos zugreifen. Wer aber auf Heavy Metal steht, darf guten Gewissens einen großen Bogen um die Musik machen.
Trotzdem finde ich, dass diese Scheibe eine gewisse Aufmerksamkeit (über das Cover hinaus) verdient, weil hier alles wirklich klasse gemacht ist. Als Studio-Projekt gaukelt man den Hörern kein Casting-Band-Feeling vor, sondern macht bereits durch den Namen klar, dass alles auf die Sängerin ausgerichtet ist. Die Instrumentalisten können sich austoben und machen ihre Sache gut. Dazu passt die Grundlage durch starkes Songwriting und eine exzellente Produktion. Einzig: Metal sucht man halt vergeblich. Aber das muss ja nicht für jeden ein Grund sein, einen Bogen um LEAH zu machen.
Wenn ich Thomas Becker wäre, würde ich wahrscheinlich 9 Punkte geben. Und das wäre in Ordnung, denn für die Zielgruppe ist das wirklich großartige Musik.
Leider gehöre ich da nicht dazu, aber ich kann von außen die Qualität durchaus anerkennen.
Anspieltipps: Wer sich den Opener-Langtrack 'The Quest' anhört, weiß, was er erwarten kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer