LEATHER LUNG - Graveside Grin
Mehr über Leather Lung
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 15.03.2024
- Spit In The Casket
- Big Bad Bodega Cat
- Freewheelin' Maniac
- Empty Bottle Boogie
- Guilty Pleasure
- Macrodose (Interlude)
- La La Land
- Twisting Flowers
- Headstone
- Cornered Animal
- Raised Me Rowdy
Ersten Konditionstest locker bestanden.
Nach einer knappen Handvoll kompakter EP-Releases sind die Herren von LEATHER LUNG diesmal auf der Langstrecke unterwegs, müssen sich über ihre vermeintlich ledernen Lungen jedoch keine Gedanken machen, denn "Graveside Grin" ist auch über die vergleichbare Marathondistanz nicht von irgendwelchen Konditionsproblemen gezeichnet, sondern zeigt bis zur letzten Note ein entschiedenes Durchhaltevermögen, das sich auch in der Qualität des Materials niederschlägt.
Die Truppe aus Boston hat in der jüngeren Vergangenheit schon einige kleine Erfolge feiern dürfen, wurde unter anderem für das prestigeträchtige Desert Fest gebucht, konnte aber auch im Underground an der Ostküste schon so manchen Club in Schutt und Asche legen. Selbiges plant die Band nun auch für ihren Frontalangriff auf den östlichen Teil Amerikas.
Mit den elf Stücken der neuen Scheibe hat LEATHER LUNG es schließlich auch selbst in der Hand. Die Nummern punkten mit präzisen, fetten Grooves, einem dezenten, aber effizienten Stoner-Backing und den entschlossenen Growls von Frontmann Mike. Zwar bleibt der neue Stoff einem relativ einheitlichen Rhythmus treu und wagt nur selten etwas eher Eruptives, doch die Kontinuität, mit der das Quintett ihre fetten Peitschenhiebe verteilt, hat konträr dazu einen fast schon hypnotischen Effekt, der nicht lange benötigt, bis er auch im Nacken zu spüren ist - denn hier ist der Kopf zunehmend schneller im Takt in Bewegung.
"Graveside Grin" kann man derweil grob in zwei Hälften unterteilen. Die Platte beginnt sehr zielstrebig und straight, gibt in den ersten Tracks schon eine Menge Energie ab, bevor es in 'Macrodose' eine kurze Verschnaufpause gibt, die LEATHER LUNG dzau nutzt, noch einmal einige kreative Kräfte zu bündeln. Die psychedelischen Komponenten nehmen im zweiten Teil nämlich deutlich mehr Raum ein, es wird ein bisschen mehr experimentiert, und hin und wieder erinnern die eingestreuten clean-Gesänge sogar an den etwas vertrackteren Stoff von MONSTER MAGNET. Die Spanne wird breiter, in der sich die Band austobt, gleichzeitig nimmt aber auch die Spannung zu, die der Fünfer aus Boston generiert, Wenn man in den Schlusstakten von 'Raise Me Rowdy' sogar noch ein wenig von der punkigen Attitüde mitnimmt, hat man an der anderen Seite der Box definitiv das Gefühl, einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten verpasst bekommen zu haben - und mehr möchte man von einer Platte wie dieser ja eigentlich auch nicht.
Die Vorschusslorbeeren finden also eine klare Bestätigung, was ist extrem erfreulich ist. LEATHER LUNG liefert auch auf voller Länge - und das sogar extrem dick!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes