LED ZEPPELIN - Coda (Re-Release)
Mehr über Led Zeppelin
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Warner
- Release:
- 31.07.2015
- We're Gonna Groove
- Poor Tom
- I Can't Quit You Baby
- Walter's Walk
- Ozone Baby
- Darlene
- Bonzo's Montreux
- Wearing And Tearing
- We're Gonna Groove (Alternate Mix)
- If It Keeps On Raining (When The Levee Breaks) (Rough Mix)
- Bonzo's Montreux (Mix Construction In Progress)
- Baby Come On Home
- Sugar Mama (Mix)
- Poor Tom (Instrumental Mix)
- Travelling Riverside Blues (Bbc Session)
- Hey, Hey, What Can I Do
- Four Hands (Four Sticks) (Bombay Orchestra)
- Friends (Bombay Orchestra)
- St. Tristan's Sword (Rough Mix)
- Desire (The Wanton Song) (Rough Mix)
- Bring It On Home (Rough Mix)
- Walter's Walk (Rough Mix)
- Everybody Makes It Through (In The Light) (Rough Mix)
Schön war es trotzdem!
Alles muss irgendwann einmal zum Ende kommen, so auch die Wiederveröffentlichungsreihe von LED ZEPPELIN. Begeisterten uns die ersten acht Alben im remasterten Sound, mit allerlei Boni in hübscher Aufmachung versehen und mit dem magischen Schleier der Nostalgie, schließt "Coda", ursprünglich 1982 erschienen, nun dieses glanzvolle Kapitel. Wer weiß, welche Wege die Pionier-Rocker noch bestritten hätten, wäre Schlagzeuger John Bonham nicht verstorben und hätte sich die Band daraufhin 1980 aufgelöst. So ist "Coda" kein normales Studioalbum, sondern ein Sammelsorium noch vorhandener und bis dato nicht verwendeter Stücke von LED ZEPPELIN, um so zum einen den Fans ein abschließendes Geschenk machen zu können und zum anderen den Vertrag mit Swan Song Records zu erfüllen. Beide Vorhaben wurden erfüllt, "Coda" enthielt immerhin noch acht interessante und hörenswerte Stücke und wird nun, wie die gesamte Diskographie der Briten, als edles Re-Release den Fans zum Fraß vorgeworfen. Und dass sie dieses mit Kusshand annehmen, liegt auf der Hand, rundet "Coda" doch die immensen Arbeiten von Jimmy Page, die er im Zuge der Re-Releases geleistet hat, doch sehr imposant mit drei üppigen Rundlingen ab.
Nummer eins hält das normale Album im aufgemotzten Sound parat. Auch wenn Fans im Vorfeld den Eindruck gewinnen könnten, dass es sich hier um schmucklose B-Seiten handelt, die während den vorangegangenen Alben-Ssession entstanden sind, hat "Coda" dennoch gutes Songmaterial im Repertoire. 'We're Gonna Groove' zeigt deutlich, dass es während der "II"-Phase entworfen wurde, 'Ozone Baby' hat leicht poppige Züge, das flotte 'Wearing And Tearing' ist angenehm hart ausgefallen und 'Poor Tom' kann man auch blind empfehlen. Jedoch erkennt man an einigen Stellen schon, dass es sich um damalige Demoversionen und damit um nicht zu 100% abgeschlossenes Material handelt, den zusammegewürfelten Charakter wird "Coda" jedenfalls nicht los.
Rundling zwei und drei sprechen wiederum richtige Sammler an, die hier vollends auf ihre Kosten kommen. Wie bei den Vorgängern, halten auch die Bonus-CDs der letzten LED ZEPPELIN-Scheibe eine hörenswerte Mischung aus Alternative- Instrumental und Rough-Mixen sowie Songs im orchestralen Gewand parat. Speziell die direkten Vergleiche zwischen den ursprünglichen Songs und jenen Rough-Mixen sind äußerst interessant ausgefallen, da sie sich ab und an doch deutlich vom jeweiligen Original unterscheiden. 'Four Hand (Four Sticks)' und 'Friends' dabei mit leicht orchestralem Touch zu hören, ist aber mindestens genauso herausragend wie die BBC-Session-Darbietung von 'Travelling Riverside Blues' oder der alternative Mix vom Opener 'We're Gonna Groove'. Zum Schluss hat Mastermind Page also alles noch einmal in die Waagschale geworfen, auch die verstaubtesten Kartons durchforstet und mit CD Nummer zwei und drei wirklich tolle Boni-Ansammlungen zusammengestellt. Wenn der Mann schon etwas in die Finger nimmt, dann macht er das auch ordentlich. Doch das wissen Fans nicht erst seit "I".
So kann ich meinen Wehrmut leider nicht verstecken, da "Coda" diese durch und durch gelungene Reihe abschließt und die Re-Releases nun zum Ende kommen. Doch egal, ob nun "I", "Houses Of The Holy" oder vorliegend "Coda" im Player landen, ob man nun "II", "IV" oder "Physical Graffiti" als seinen Liebling ansieht oder sich streitet, ob nun 'Stairway To Heaven', 'Houses Of The Holy', 'Whole Lotta Love' oder 'Achilles Last Stand' der beste LED ZEPPELIN-Song aller Zeiten ist, aus den Augen und aus dem Sinn verliert man diese großartige Band auf keinen Fall. Jimmy Page sei Dank!
- Redakteur:
- Marcel Rapp