LED ZEPPELIN - Mothership (2CD, 1 DVD)
Mehr über Led Zeppelin
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Atlantic
- Release:
- 09.11.2007
- Good Times Bad Times
- Communication Breakdown
- Dazed and Confused
- Babe I'm Gonna Leave You
- Ramble On
- Whole Lotta Love
- Heartbreaker
- Immigrant Song
- Since I've Been Loving You
- Rock And Roll
- Black Dog
- When The Levee Breaks
- Stairway To Heaven
- The Song Remains The Same
- Over The Hills and Far Away
- D'yer Mak'er
- No Quarter
- Trampled Under Foot
- Houses of The Holy
- Kashmir
- Nobody's Fault But Mine
- Achilles Last Stand
- In The Evening
- All My Love
- DVD: We're Gonna Groove
- I Can't Quit You
- Dazed and Confused
- White Summer
- What Is And What Should Never Be
- Moby Dick
- Whole Lotta Love
- Communication Breakdown
- Bring It On Home / Bring It On Back
- Immigrant Song
- Black Dog
- Misty Mountain Hop
- The Ocean
- Going To California
- In My Time Of Dying
- Stairway To Heaven
- Immigrant Song
- Nobody's Fault But Mine
- Kashmir
- Whole Lotta Love
LED ZEPPELIN ist neben DEEP PURPLE und BLACK SABBATH einer der wichtigsten Pioniere unserer harten Musik, dessen Bedeutung kaum überschätzt werden kann. In den nur elf Jahren ihres Bestehens legte die Band Fundamente, die bis heute Gültigkeit haben. Der brillante Gitarrist Jimmy Page, der als Mitglied der YARDBIRDS in der britischen Bluesrock-Bewegung der 1960er Jahre bekannt geworden war, gründete 1968 LED ZEPPELIN zunächst unter dem Namen NEW YARDBIRDS. Während die meisten Rocksänger bis dahin noch sehr gesittet sangen wie die BEATLES oder sich an schwarzen Bluessängern orientierten, begründete Robert Plant mit seinem ungezügelten und expressiven Gesangsstil neben Ian Gillan von DEEP PURPLE die Tradition des weißen Rockshouters. Mit dem berühmten Kriegsschrei im 'Immigrant Song' hat er sich sein Denkmal gesetzt. Vervollständigt wurde die Besetzung, die sich nie änderte, durch John Paul Jones am Bass und John "Bonzo" Bonham am Schlagzeug, auch sie große Könner an ihren Instrumenten. Die folgenden Jahre brachten eine gigantische Schöpfung aus Rock, Blues und Folk, die auch Metal und Country verarbeitete. Mit Bonhams Tod 1980 lösten sich LED ZEPPELIN auf.
Die soeben erschienene Best-of-Kompilation "Mothership" liefert auf zwei CDs und einer DVD eine große Werkschau des bleiernen Luftschiffs. Die CDs berücksichtigen alle zu Lebzeiten der Band erschienenen Studioalben in chronologischer Reihenfolge. Um nur mal in Namen zu schwelgen: 'Communication Breakdown', 'Dazed And Confused', 'Whole Lotta Love', 'Immigrant Song', 'Rock And Roll', 'Stairway To Heaven', 'Over The Hills And Far Away', 'No Quarter', 'Kashmir', allesamt Klassiker der Rockgeschichte. Man erlebt die Anfänge im traditionellen Bluesrock, aus denen LED ZEPPELIN ein eigenes Gesicht entwickelt und Glanzpunkte wie 'Since I've Been Loving You' und 'Stairway To Heaven' hervorbringt. In den späteren Jahren entspinnt die Band eine ganz eigene, innerliche Melodiösität, wie man an 'The Song Remains The Same', 'Over The Hills', 'No Quarter' oder 'Houses Of The Holy' nachhören kann. Als die Ersten die Gruppe schon abschreiben, erschafft sie die Rocksinfonie 'Achilles Last Stand', die auch für die meisten Prog-Rocker ein Ruhmesblatt wäre. Erst auf ihrem letzten regulären Studioalbum "In Through The Out Door" zeigen sich LED ZEPPELIN richtungslos. Die hier gegebenen Beispiele 'In The Evening' und 'All My Love' sind keineswegs schlecht, haben aber nicht mehr die gewohnte Klasse.
Die DVD enthält knapp zwei Stunden Ausschnitte von der DVD-Box "Led Zeppelin" und zeigt Kostproben von LED ZEP auf der Bühne aus mehreren Konzerten in zeitlicher Folge. Dabei sind einige Stücke leider gekürzt, was zumindest im Falle 'Dazed And Confused' ein böser Lapsus ist, denn diese Nummer war das Herzstück von LED-ZEPPELIN-Konzerten, das zu langen Improvisationen und Zitaten genutzt wurde. Neben etlichen zentralen Liedern, die schon auf den CDs vertreten sind, kommen noch weitere Stücke wie 'I Can't Quit You', 'The Ocean' oder das von Jimmy Page noch für die YARDBIRDS geschriebene 'White Summer' zum Zuge. Und was für ein herausragender und genial intuitiver Schlagzeuger John Bonham war, lässt sich an 'What Is And What Never Should Be', 'Black Dog' und 'In My Time Of Dying' besser entdecken als in dem (ebenfalls gekürzten) Drum-Solo 'Moby Dick'.
Das ausführliche Beiheft ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen wird die Platte, die jedermann "IV" nennt (genau, die mit 'Stairway To Heaven'), als unbetiteltes viertes Album bezeichnet, zum anderen liest man bei einem alten Veteranen auch mal weitere Autoren außer Bandmitgliedern, nachdem lange schon der Vorwurf erhoben wurde, LED ZEP hätten sich dann und wann diskret bei Fremdkompositionen bedient.
Alte Fans, die ohnehin schon alles von LED ZEPPELIN haben, werden hier nichts Neues finden. Ebenso dürften Käufer älterer Best-ofs wie "Remasters" und der Reihe "Early / Latter Days" mit dem meisten Material schon eingedeckt sein. Wer aber gerade unter den Jüngeren jetzt erst LED ZEPPELIN entdeckt, bekommt hier einen sehr gut ausgewählten Überblick.
Von "Mothership" gibt es auch eine abgespeckte Ausgabe ohne DVD.
- Redakteur:
- Stefan Kayser