LED ZEPPELIN - The Song Remains The Same (2-CD)
Mehr über Led Zeppelin
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Rhino/Warner
- Release:
- 23.11.2007
- Rock And Roll
- Celebration Day
- Black Dog
- Over The Hills And Far Away
- Misty Mountain Hop
- Since I've Been Loving You
- No Quarter
- The Song Remains The Same
- The Rain Song
- The Ocean
- Dazed And Confused
- STairway To Heaven
Auch wenn die Reunion-Show in London kürzlich in Sachen Bühnenmagie alles bisher Dagewesene übertroffen haben soll, so gilt der legendäre LED ZEPPELIN-Konzertfilm "The Song Remains The Same" nach all den Jahren wohl immer noch als das Referenzwerk unter den Live-Publikationen des dynamischen Duos Page & Plant, wohl auch weil die Band sich damals zum Ende der "Houses Of The Holy"-Tournee bereits auf dem definitiven Zenit ihres Schaffens befanden. Bereits vor einigen Jahren war die seinerzeit recht aufwendige Produktion aus Konzertschnipseln und Backstage-Material in digitalisierter Form neu veröffentlicht worden, doch anlässlich besagten Comeback-Gigs ließ das ZEPPELIN-Heimlabel Warner nichts unversucht, um den Trubel um die wohl wichtigste Hardrock-Band aller Zeiten kommerziell zu nutzen. Folgerichtig wurde auch "The Song Remains The Same" ein weiteres Mal aufgelegt, dieses Mal jedoch in einer Deluxe-DVD-Version sowie einer Art Soundtrack-CD, die neben den ursprünglichen Aufnahmen aus dem Jahre 1973 noch fünf zusätzliche Stücke und teils auch unterschiedliche Mixes bereithält. Da sollten selbst hartgesottene Verehrer des LP-Originals noch einmal hellhörig werden.
Die Live-Scheibe stach damals vor allem wegen der unheimlichen Improvisationsgabe der Briten hervor. Prägnant ist diesbezüglich vor allem die monumentale Fassung von 'Dazed And Confused', während der sich Jimmy Page innerhalb einer knappen halben Stunde dank seines exzessiven Spiels auf der 12-Saitigen in den Musikerolymp gespielt hat. Doch auch der fulminante Opener 'Rock And Roll', der betörende Titelsong und das wohl ergreifendste 'Stairway To Heaven' aller Zeiten fordern ihren Tribut durch gründliche Ehrerbietung gegenüber einer musikalischen Phase, die durchweg von Genialität geprägt und von diesen vier Briten geformt wurde. Wahnsinn, welches Feeling diese Band in den Anfangstagen der härteren Klänge aufs Parkett zauberten, wie sie Rock 'n' Roll samt all seiner Energie verkörperten und ausstrahlten.
Die neue Fassung von "The Song Remains The Same", nunmehr als Doppel-CD im edlen Digi-Schubererschienen, ist jedoch in allen Belangen die bislang wertvollste, vordergründig natürlich wegen der fünf Bonus-Tracks, die sich im ersten Drittel der zusammengeschnittenen Show tummeln. Songs wie 'Black Dog' und 'Over The Hills And Far Away' fielen damals der Schere zum Opfer, um einen 3-LP-Baukasten zu vermeiden, der erfahrungsgemäß eher unerschwinglich war. Aus heutiger Sicht erscheinen solche Entscheidungen jedoch vollkommen blödsinnig, vor allem vor dem Hintergrund, dass man der Band damals aus der Hand fraß und sich ohne Rechtfertigung liebend gerne hätte ausschlachten lassen. Wie auch immer, das Zusatzmaterial wertet den Doppeldecker noch einmal gehörig auf und komplettiert das eh schon hochgelobte Unterfangen nun endgültig. Dies hat zwar auch zur Folge, dass die Version von 'No Quarter' ein wenig gekürzt wurde, was jedoch angesichts der genannten Erweiterung an anderer Stelle kaum belangreich ist.
Insofern ist "The Song Remains The Same" anno 2007 alles andere als eine digital bearbeitete Kopie des Originals. Jenes Improvisationstalent haben sich nun auch die kreativen Köpfe hinter der Band zunutze gemacht und den Charakter der Aufnahmen zumindest so weit verändert, dass die Gig-Compilation aus New York einen eigenständigen Touch bekommt, grundsätzlich aber ganz klar an die erste Variante angelehnt bleibt. Das Resultat ist verblüffend und neben dem Gerücht über weitere Reunion-Konzerte wohl das Happening im LED ZEPPELIN-Katalog des neuen Jahrtausends. Ganz gleich, ob man schon irgendeine der bislang veröffentlichten Fassungen besitzt: Diese neu bearbeitete Doppel-CD muss man als treuer Fan der britischen Legende ohne Wenn und Aber verpflichten!
- Redakteur:
- Björn Backes