LEGENDA AUREA - Ellipsis
Mehr über Legenda Aurea
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Twilight Zone/Twilight
- Release:
- 06.03.2009
- Reflections
- The Root
- Parasomnia
- F44.8
- Discouraged
- Abscondence Pt. I
- Superbia
- Ourbreak
- Abscondence Pt. II
- Purgatory
- Resurrection
Prog meets Symphonic! Blechblaswerk oder Frickelkunst?<br />
Tja, ob diese Band nun wirklich eine auratisch-ästhetisch geile Band ist, sei zunächst einmal dahingestellt. Bereits nach den ersten Tönen packt einem der progressiv-symphonische Ekel hinsichtlich so mancher schweizerischen Unschlüssigkeit. Klingt so, als versuche der Froschkönig sich zu Andre Breton zu entwickeln. Leider glückt ein solch gewagtes darwinistisches Unterfangen selten – selbst im Märchenreigen. Insgesamt präsentieren sich LEGENDA AUREA wie viele Metal- und Rockmusiker des betagten neuen Millenniums technisch versiert, clicktrackfest und perfektionistisch im Sinne von Meister Proper und Vanish Oxy Action. Sauber robotisiert wie eine japanische Kloschüssel mit präzis pinkelndem
Analwasserreiniger und kuscheligem Wärmepolster. Alles soll irgendwie pikobello sauber und glanzvoll sein – in Größe XXXL plus 100 Gramm gratis dazu. Die Band bietet nicht unbedingt viel Markantes oder Verkanntes. Wenn aber doch, dann auf alle Fälle symphonisch ultrabombastischen, suprakrass feminin getragenen Opernmetall der Marke NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION und EPICA. Dazu kommt noch ein bisschen Prog Metal und frickeliges 64tel-Gitarrengewichse und natürlich Neo-Thrash, pseudozartes Keyboardgemale und Songstrukturen, die computergenerierter kaum sein könnten. Die Prog-Anleihen haben zwar einiges an Klasse zu bieten, doch fehlt das nötige gewisse Etwas, um einen richtigen Zirkus aus "Ellipsis" zu machen – auch wenn die auf der Platte performenden Musiker Talent und handwerkliches Können beweisen.
Etwas mehr zen-buddhistische Konzentration auf das Wesentliche, ein paar mit Erleuchtungsgarantie versehene Kräuterbonbons und mehr Notenblattkomposition in der Küche, dann wird in Zukunft auch alles gut. Lediglich Sängerin Simone Christinat macht einen einwandfreien, emotional und phantasievoll vibrierenden Job, der auch mehr als bloß in die vorderste Herzkammer dringt.
Einsicht und Besinnlichkeit zu wünschen, ist der Band auf alle Fälle, denn die Mischung aus Prog und Symphonic will noch nicht recht funktionieren; höchstens im aneinandergereihten Sinne.
Als Anspieltipps seien dem Interessierten dennoch 'Parasomnia' und 'Superbia' empfohlen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Markus Sievers