LEONARD-MORGAN, PAUL - Dredd - Original Film Soundtrack
Mehr über Leonard-Morgan, Paul
- Genre:
- Soundtrack
- Label:
- Metropolis Movie Music
- Release:
- 15.11.2012
- She's A Pass
- Mega City One
- The Plan
- The Rise Of Ma-Ma
- Anderson's Theme
- Lockdown
- Cornered
- Kay Escapes
- Mini-Guns
- Undefined Space
- Bad Judges
- Judgement Time
- Hiding Out
- Order In The Chaos
- Slo-Mo
- Taking Over Peach Trees
- It's All A Deep End
- Judge, Jury And Executioner
- Any last Requests?
- You Look Ready
- Ma-Ma's Requiem
- Apocalyptic Wasteland
Paul Leonard-Morgan auf den Spuren von Trent Reznor
Bevor man sich überhaupt Gedanken über den Soundtrack zum neuen Endzeit-Geballer macht, welches derzeit unter dem Banner "Dredd" die deutschen Kinos verwüstet, sei natürlich die Frage erlaubt, wer tatsächlich so verrückt ist, ein so hohes Risiko einzugehen, ein Quasi-Remake eines definitiv schrottigen Streifens wie "Judge Dredd" auf die Meute zu hetzen. Hat Stallones plumpe Vorstellung als alternder Gesetzeshüter nicht schon vor knapp zwei Dekaden jedwede Lust auf ein solches 'Vergnügen' genommen? Doch wer bereits in den Genuss gekommen ist, "Dredd" in den hiesigen Lichtspielhäusern zu betrachten, wird mitunter ebenso einlenken müssen wie der Redakteur - wenngleich dieser zur eigenen Verteidigung ja auch die These in den Raum schmeißen darf, dass ein noch schlechterer Film kaum mehr möglich war.
Nun, analog zur futuristischen Action-Story erscheint natürlich auch der Soundtrack zum Streifen, der in diesem Fall vom bereits mehrfach prämierten Komponisten Paul Leonard-Morgan geschrieben wurde. In insgesamt 22 Fragmenten beschreibt er hier Szenen aus dem Film, spart jedoch auch so manche rasantere Sequenz aus, was die Sache irgendwie merkwürdig erscheinen lässt, dafür allerdings die Homogenität der unterschiedlichen, recht finstreren Klanglandschaften sicherstellt. Der Punkt ist nämlich: Die vielen elektronischen Versatzstücke, die in ihrer stillen Verbindung nicht selten an die Ergüsse eines Trent Reznor bzw. dessen Soundtrack-Collagen erinnern, bilden eine feste Einheit, die aber auch nur dadurch gesichert ist, dass die hektischen Inhalte aus den etwas brachialeren Filmszenen konsequent ausgespart wurden.
Doch eben dieser stille Fluss, den Leonard-Morgan hier erschaffen hat und mit den vielen Optionen der elektronischen Musik zu einer echten Spielerei aufsteigen lässt, ist auf Dauer ein wenig marode und eintönig, weil sich in seinen verschieden nuancierten Klangfarben nicht sonderlich viel bewegt. Es wirkt kalt, gelegentlich tatsächlich steril, manchmal regelrecht ernüchternd - und bevor man die einzelnen Themen der meisten Kompositionen greifen kann, haben sie bereits ihren Schlussteil hinter sich gelassen und damit auch einige Fragezeichen ob der musikalischen Grundintention in den Raum gestellt.
Letzten Endes gehört "Dredd" eben zu denjenigen Filmen, bei denen ein Soundtrack-Release vielleicht gerade deswegen keine Akzente setzen kann, weil die musikalische Untermalung auch im Streifen selber lediglich eine untergeordnete Rolle spielt und nicht mehr als eine stellenweise gar unscheinbare Begleiterscheinung ist. Mit der visuellen Unterstützung mögen die Songs daher sicherlich interessant erscheinen und auch ihre Wirkung nicht verfehlen. Ohne die entsprechenden Bilder vor Augen ist der Movie-Soundtrack allerdings eine eher langatmige Sache, die man vielleicht Freunden von Trent Reznor bzw. den NINE INCH NAILS zu "The Fragile"-Zeiten empfehlen kann.
- Redakteur:
- Björn Backes