LEPROUS - Coal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2013
Mehr über Leprous
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inside Out (EMI)
- Release:
- 24.05.2013
- Foe
- Chronic
- Coal
- The Cloak
- The Valley
- Salt
- Echo
- Contaminate Me
Ahahahaha.
"Bilateral", das zweite offizielle Werk der norwegischen Proggies und IHSAHN-Backingband LEPROUS, war eine der großen Überraschungen des Jahres 2011. Abwechslungsreich, ein bisschen verschroben, mit der richtigen Balance aus Komplexität und Eingängigkeit. Entsprechend gespannt war ich natürlich, welchen Weg das neue Werk "Coal" einschlagen würde.
Und auch jetzt, nach einem Dutzend Durchläufen, bin ich noch ein wenig unschlüssig, was ich denn von "Coal" halten soll. Einerseits ist durchaus eine logische Entwicklung seit "Tall Poppy Syndrome" und "Bilateral" zu erkennen. Die harschen Vocals aus der Black-Metal-Vergangenheit wurden weiter reduziert, dafür Einar Solbergs Singstimme mehr in den Vordergrund gestellt. Die Songs sind atmosphärischer, gehen nie auf ausgelatschten Wegen, sondern folgen ihrem ureigenen Pfad. Das an Wendungen reiche 'Echo' ist dafür ein tolles Beispiel. Elegantes Gitarrenspiel, flüssige Breaks, stimmige Keyboardparts, das passt. Auch die ahahaha-Gesänge, die im Hintergrund mitlaufen, passen hier ins Bild.
Doch damit sind wir auch beim "Andererseits" angelangt, denn dieses Mal wirken die Gesangsmelodien an vielen Stellen beinahe erschreckend einfallslos. Schon der Opener 'Foe' endet damit, dass mehr als zwei Minuten nur noch "Ahahahaha" gesungen wird, ebenso gute zwei Minuten im Mittelteil des eigentlich starken 'The Valley', im Hintergrund des sehr schönen 'The Cloak' und eben in 'Echo'. Irgendwann ist das Singen einer Melodie mit lautmalerischen Tönen dann auch mal ausgelutscht. Und diese Methode in der Hälfte der Songs anzuwenden, nervt dann sogar ein bisschen.
Das ist eine Einschätzung, die ich ausgesprochen schade finde, zumal Songs wie der erstklassige Titeltrack oder das bösartige 'Contaminate Me' durchaus auf "Bilateral"-Niveau musizieren. Insgesamt aber ist "Coal" damit schon eine kleine Enttäuschung geworden, denn die Erwartung war ein Album für die Toplisten des Jahres 2013. Davon ist es allerdings weit entfernt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk