LEPROUS - Tall Poppy Syndrome
Mehr über Leprous
- Genre:
- Dark / Progressive / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sensory Records / AL!VE
- Release:
- 19.06.2009
- Passing
- Phantom Pain
- Dare You
- Fate
- He Will Kill Again
- Not Even A Name
- Tall Poppy Syndrome
- White
Die Norweger LEPROUS gehen auf ihrem zweiten Album mit schier unglaublichen Melange an den Start. Von dunkel bis hart, von balladesk bis atmosphärisch und weit darüber hinaus, ist auf "Tall Poppy Syndrome" alles enthalten und das noch dazu in ungemein harmonischer Form.
Bei LEPROUS handelt es sich zwar um eine noch recht unbekannte Truppe aus Norwegen, doch in der landeseigenen Szene scheinen diese Jungs, die mit "Tall Poppy Syndrome" ihr zweites Album kredenzen, bereits überaus bekannt zu sein und verfügen offenbar auch über einen verdammt guten Ruf.
So ganz von ungefähr kann es nämlich nicht kommen, dass IHSAHN gerade diese Burschen als Touring-Band rekrutierte. Darüber hinaus zählt LEPROUS-Keyboarder (und Sänger) Elmar Solberg ja auch noch zum Live-Line-up von EMPEROR, wovon LEPROUS zumindest businesstechnisch einigermaßen profitieren können sollten.
Allerdings darf man sich auf Grund dieser Beziehungsgeschichten nicht in die Irre führen lassen, denn musikalisch haben LEPROUS nicht wirklich viel mit den genannten norwegischen Größen gemeinsam. Zumindest aber lässt sich bei diesen Burschen, die ein wesentlich vielschichtigeres Sammelsurium an Klängen zu bieten haben, eine ähnlich dichte Atmosphärische verspüren.
Das Quintett kommt jedoch mit nahezu unkategorisierbaren Klängen aus dem Kreuz, auch wenn im Gesamtbild neben technisch anspruchsvollem Death Metal anteilsmäßig nahezu gleich viel Progressive Rock/Metal zu entdecken ist. Aber auch Elemente die eher dem Gothic Metal entstammen, gibt es auf "Tall Poppy Syndrome" zu vernehmen, wie auch gelegentliche Ausflüge in Richtung der alten Metal-Schule.
Die Atmosphäre ist zumeist recht dunkel gehalten, wobei die Norweger von dieser aber immer wieder gewieft zu entschwinden wissen und dadurch auch ein sehr abwechslungsreiches Stimmungsbild entstehen lassen. Nicht minder häufig wird auch das Tempo verändert, so dass mitunter fast schon Speed Metal-verdächtige Passagen in harmonischer Eintracht neben tiefschürfenden balladesken Momenten zu hören sind.
Besonderes Augenmerk haben LEPROUS offenbar auch auf die Arrangements gelegt, die auch nahezu perfekt ausgeführt wurden. Bloß gegen Ende hin entsteht doch der Eindruck, die Band hätte sich fast auf orchestrales und symphonisches Ausreizen des Genres festgelegt, um uns anstelle von Songs Mini-Opern zu servieren.
"Tall Poppy Syndrome" verlangt dem Zuhörer zwar ein gehöriges Maß an Hingabe ab, doch diese wir mit einer wahrlich imposanten Darbietung abgegolten.
Anspieltipps: Phantom Pain, Fate, Tall Poppy Syndrome
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer