LESS THAN JAKE - Silver Linings
Mehr über Less Than Jake
- Genre:
- Ska Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Noise Records
- Release:
- 11.12.2020
- The High Cost of Low Living
- Lie To Me
- Keep on Chasing
- Anytime and Anywhere
- The Test
- Dear Me
- Monkey Wrench Myself
- King of the Downside
- Lost at Home
- Move
Ein Hauch von Sommer.
Kurz vor Winterbeginn hauen uns die Ska-Punk-Buben von LESS THAN JAKE ein Album um die Ohren, das vor sommerlichen Vibes nur so sprüht. Und selten konnten wir es besser gebrauchen als jetzt. So viel euphorische Unbeschwertheit ist nicht selbstverständlich: Immerhin 30 Jahre hat die Band bereits auf dem Buckel, da darf es schon ein wenig überraschen, dass man auch auf Album Nummer sieben noch so luftig daherkommt. Das war es dann aber auch schon mit Überraschungen, denn musikalisch wird wenig bis nichts geändert. Hochmelodiöser Bubble-Gum-Punk nach BLINK 182-Art wird (recht unaufdringlich) durch Bläser ergänzt. Dazu kommen gelegentliche Offbeat-Gitarren. Eine bewährte Formel, erstaunlich, wie man nach dem Muster nach wie vor recht frische Melodien erschaffen kann. Klar, die ein oder andere hat man womöglich bereits woanders gehört, aber die Bands, auf die das nicht zutrifft, kann man bequem an einer Hand abzählen.
Dann und wann hätte dem Album etwas mehr Langsamkeit ganz gutgetan, was die melancholischen Gesangslinien noch besser unterstrichen hätte, aber das ist wohl Geschmackssache. Auch so drücken Stücke wie 'The Test' oder 'Lie To Me' (Der Refrain, uiuiui!) schön emotional auf die Pathos-Schiene, so weit wie das im Punk eben möglich ist.
Der Gesang ist top, gefällt mir sogar besser als früher. Wobei man natürlich anmerken muss, dass die Härte nachgelassen hat, auch was die Lieder an sich angeht. Schelme würden hier jetzt wohl etwas von Reife erzählen, ich aber würde so etwas nie auch nur zu denken wagen. Nun ja, man wird halt älter.
Jedenfalls, die Produktion ist angenehm rund, sauber und druckvoll, die Bläser kommen gut zur Geltung, ohne aufdringlich zu sein. Der Sänger/Gitarrist Chris Demakes gab bezüglich des Albums an, das Rad nicht neu erfunden zu haben, was sicherlich stimmt, uns aber auch zu der Frage führt, warum man das bitte tun sollte? Wenn es doch schon rollt, ist alles in Ordnung. Und "Silver Linings" rollt mit ordentlich guter Laune in Richtung des sommerlichen Silberstreifs.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp