LETDOWN. - Crying In The Shower
Mehr über Letdown.
- Genre:
- Pop / Alternative
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Big Loud Records
- Release:
- 24.02.2023
- Crying In The Shower
- Go To Hell
- Empty
- Shipwreck
- Evil
- Ugly
- Karma
Teilweise toller Pop-Rock mit Hit-Potential, teilweise belangloser Elektro-Pop.
Hinter dem Namen LETDOWN. verbirgt sich eigentlich der Sänger und Songwriter Blake Coddington, der dieser Tage mit der EP "Crying In The Shower" sein Debüt gibt. Dabei verarbeitet der Musiker aus Chicago, der zur Unterstützung seiner Karriere temporär ins Musik-Mekka Nashville umgezogen ist, textlich vor allem seine eigene düstere Gedankenwelt der vergangenen Jahre und verpackt selbige laut eigener Aussage in einen poppigen und trotzdem rockenden Sound.
Und diese Aussage würde ich durchaus unterschreiben, denn der Opener und Titeltrack 'Crying In The Shower" ist wirklich ein cooler Grenzgänger zwischen Pop, Alternative Rock und Pop-Punk. Gepaart mit Blakes wirklich eindringlicher und toller Stimme und einem absolut großartigen Refrain ist der Track ein richtiger Hit, den ich mir so auch sehr gut im deutschen Radio vorstellen könnte. In die gleiche Kategorie gehört auch das folgende 'Go To Hell', das zwar den Rock-Aspekt etwas weiter in den Hintergrund stellt, gleichzeitig aber wieder mit einer unverschämt klebrigen und einprägsamen Hookline punktet. Danach baut die EP allerdings in meinen Ohren immer weiter ab, auch wenn sich Mr. Coddington weiterhin gerade mit seinem Gesang zahlreiche Pluspunkte verdient. Mit jedem weiteren Song rückt der Rock im Sound des Songwriters jedoch weiter in den Hintegrund und mit der erhöhten Pop-Präsenz wird das Material auch immer austauschbarer. So geht 'Empty' etwa noch als Ballade vollkommen in Ordnung, aber ich bezweifle, dass 'Ugly' oder 'Karma', die beide sehr in Richtung Elektro-Pop schielen, zwischen anderen modernen Pop-Tracks jemanden würden ernsthaft aufhorchen lassen. Zugeben muss ich aber, dass 'Evil' trotz vorhersehbarer Pop-Beats wieder gut ins Ohr geht und uns einen kleinen Ohrwurm verpasst.
Reicht das alles aber, um Blake Coddington und sein Projekt LETDOWN. zu einer insgesamt spannenden Angelegenheit zu machen? Ich würde sagen nein, denn auch wenn die erste Kurzrille zwei ganz große Hits zu bieten hat, spielt der Amerikaner sein vorhandenes Potential nur auf einem Bruchteil des Songmaterials voll und ganz aus. Da wäre in meinen Ohren deutlich mehr drin gewesen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs