LETTERS SENT HOME - Forever Undone
Mehr über Letters Sent Home
- Genre:
- Emocore/ Rock/ Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 12.04.2024
- Earthquake
- Request Denied
- Ignorance
- Pedestal
- Elements
- Hysteria
- Seven
- Gaslight
- Sadist
- Final Battle
- Hope I Die First
Unverhoffte Überraschung im Popcore!
Jeden Monat, ja jede Woche erreichen uns Dutzende von neuen Scheiben, zumeist als Downloads. Mehr als selbst unsere große Redaktion schaffen kann. Da muss man manchmal auch durch die Resterampe lauschen, mal einen Download nach der Stilbeschreibung anfordern. Das kann daneben gehen - oder solche Glücksgriffe in die Inbox spülen wie das Debüt dieser Wolfsburger!
Ich weiß wenig über die Band, da auch der Download mit Informationen geizt, und muss mich erstmal ein wenig schlau machen. Die Band existiert bereits beinahe zehn Jahre lang und hat bisher erst eine EP sowie zwei Singles veröffentlicht, soweit ich es übersehen kann, aber nur digital. Also quasi einen echten Release angeteasert. Aber immerhin gibt es dieses Debütalbum als physische CD und sogar als Vinyl, was ich sehr lobenswert finde!
Der Grund dafür ist, dass "Forever Undone" ausgesprochen viele Dinge richtig macht. Fangen wir bei der Band selbst an, die einen wirklich guten, warmen Sound für ihr Album geschaffen hat, eine starke, ausdrucksvolle Sängerin am Start hat und instrumental kompakt und songdienlich agiert. Das führt zu einer anderen Stärke: LETTERS SENT HOME kommt auf den Punkt. Nur zwei der zehn Stücke reißen die Drei-Minuten-Marke. Nein, wir sind nicht im Punk! Die dritte Stärke ist die Variabilität. Manch einer mag das als unentschlossen, ziellos oder Schlimmeres benennen, ich nenne das abwechslungsreich.
Fangen wir mal vorne an: 'Earthquake' trumpft mit metallischen Gitarren auf und lässt dann Emily Paschke sanft, zerbrechlich singen und sogar sprechsingen, während 'Request Denied' ein echter Popcore-Hit ist mit leicht dunklen Untertönen, unwillkürliches Rumhüpfen im Zimmer auslösend, wogegen 'Ignorance' deutlich coriger zu Werke geht. Übrigens erhält Sängerin Emily dreimal männliche Verstärkung am Mikrophon, einmal von DEAD LAKES, ich nehme an, damit ist die US-Kapelle aus Seattle, WA, gemeint, dann von Chris Zuehlke von HALF ME und später noch von den Hanseaten ROYALIST. Nur: Jungs, ihr zieht alle drei den Kürzeren!
Später kommen balladesk-songwriterische Elemente in 'Hysteria' hinzu, die Elektronik darf durchbrechen in 'Elements' und vor allem in 'Sadist' und dann geht die Band auch mal richtig alternativ ab in 'Final Battle', bevor das melancholisch-düstere 'Hope I Die First' das Album nach 32 Minuten viel zu früh beendet. Ja, das ist einfach gut und jeder, der bei Pop nicht Ausschlag und bei Core nicht Plaque bekommt und auch mal die Lauscher in verschiedene Luftströme hängen mag, sollte das unbedingt antesten. Ich bin durchaus begeistert!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger