LETZTE INSTANZ - Im Auge des Sturms
Mehr über Letzte Instanz
- Genre:
- Mittelalter / Gothic / Pop Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Drakkar
- Release:
- 29.08.2014
- Alles Anders
- Ganz Egal
- Traum im Traum
- Deuxieme Mouvement
- Das letzte Mal
- Der Panther
- Im Auge des Sturms
- Koma
- Nein
- C3H5
- Verweht
- Die Zeit
- Opus III
- Zusammen
Unfertig oder mutlos?
In den letzten Jahren hat sich LETZTE INSTANZ aus Dresden zu einer festen Größe der deutschen Düster- und Gefühlsrock-Szene hochgearbeitet. Nachdem zuletzt das 15-jährige Jubiläum des Debütalbums "Brachialromantik" gefeiert wurde, kehrt man nun mit "Im Auge des Sturms" auch mit neuem Material auf die Bühnen und in die Plattenläden der Welt zurück. Der Albumtitel erweist sich dabei als irreführend, denn sonderlich ruhig, wie man es Sturmaugen nachsagt, ist das Werk nicht ausgefallen. Genauer gesagt, ist es sogar wieder erheblich rockiger und direkter als zuletzt.
Die Band spricht dabei vollmundig von einer Rückkehr zu den Tugenden guter, handgemachter Rockmusik und verspricht, dass jeder Ton auf "Im Auge des Sturms" auch tatsächlich von einem Menschen eingespielt wurde. Die Attitüde stimmt also, allein, das Album kann nicht damit mithalten. Es klingt sogar bemerkenswert unfertig und holprig. Ja, der Sound ist an vielen Stellen angenehm natürlich und authentisch, das Schlagzeug klingt aber völlig kraftlos und auch nur mit viel Fantasie nach einem live aufgenommenen Drumkit. Das heißt nicht, dass es nicht live aufgenommen wurde, nur dass hier die Produktion völlig versagt.
Ähnlich ist es mit den Songs selbst. Diese sind instrumental von vielen feinen Details geprägt und zeigen eine Band, die ihr Handwerk mehr als nur versteht, doch die Gesangslinien sind eigentlich immer unauffällig bis schwach, so als wären sie nicht richtig ausgearbeitet worden und nur erste Überlegungen, wie man den instrumentalen Unterbau angemessen ausfüllen könnte. Bei den Texten gibt es ein ähnliches Bild, denn neben gelungenen Formulierungen und Ideen gibt es dann wieder Banalitäten der Sorte "Liegt es an mir, oder liegt es an dir?" im Opener 'Alles Anders'. Somit entsteht insgesamt der Eindruck eines Albums, das mit etwas mehr Mühe und Zeit wirklich gut hätte werden können, so scheint die Band aber auf halbem Wege vom Mut verlassen worden zu sein.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst