LETZTE INSTANZ - Kalter Glanz
Mehr über Letzte Instanz
- Genre:
- Crossover
- Am Anfang...
- Ganz Oder Gar Nicht
- Kalter Glanz
- In Meiner Erinnerung
- Mein Todestag
- Kopfkino
- Das Schönste Lied Der Welt
- Mit Mir Allein
- Gewissen
- Oh, Fortuna
- So Ein Wind
- Auf Der Suche
Beschlich mich beim Hören des Vorgängeralbums "Das Spiel" noch unweigerlich der Gedanke, eine weitere Band auf den Spuren von SUBWAY TO SALLY und Konsorten vor mir zu haben, so beweisen LETZTE INSTANZ mit ihrem neuen Machwerk "Kalter Glanz", sich gehörig von diesem Vergleich weg- und weiterentwickelt zu haben.
Trotz der weiteren Verwendung von Violine und Cello treten die Klassik- und Folkelemente diesmal zugunsten der peitschenden Gitarrenriffs eher in den Hintergrund, was den Songs allgemein einen härteren Charakterzug gibt. Zusätzlich wurde der Musik durch das Einbauen von Loops und Ausflüge in den New-Metal-Bereich ein modernerer Anstrich verpasst - hier und da könnte man Parallelen zu Bands wie den GUANO APES, H-BLOCKX oder DIE HAPPY ziehen. Martha Jandova, Frontfrau der letztgenannten Formation, leiht sogar für zwei Songs ("Kalter Glanz", "Gewissen") ihre powervolle Stimme, aber nicht nur sie mischt eifrig auf "Kalter Glanz" mit: Sven Friedrich, Sänger der einstigen Erfolg-Gothicer DREADFUL SHADOWS unterstützt "In Meiner Erinnerung" und "Mit Mir Allein" mit seinen dunklen Vocals, genauso trägt die Chanson-Sängerin Katharina Burges mit ihrem Operngesang tatkräftig zur Verschönerung von "Mein Todestag" und "Das Schönste Lied Der Welt" bei.
Zu den einzelnen Songs bleibt zu sagen, dass sich eine ganze Handvoll ohrwurmverdächtiger Vertreter auf der Platte finden lassen. So steht der mitreißende Titelsong "Kalter Glanz", bei dem die gesangliche Fusionierung von Sänger Robin und Martha Jandova nahezu perfekt gelungen ist, ganz oben auf der Liste der Dauerrotations-Kandidaten. Das ruhige "In Meiner Erinnerung" gehört durch die Kombination von barocken Cello-Klängen und modernen Elektrosounds im Hintergrund ebenfalls zu den Anspieltips - auch, wenn der zum Ende hin plötzliche Umschwung von deutschen auf englische Texte anfangs etwas verwirrend ist. Nachdenklich und mit einer Note Melancholie präsentieren sich "Kopfkino" und "Mit Mir Allein", während bei "Das Schönste Lied Der Welt" zynische Texte gepaart mit harten Riffs daherkommen. "Oh, Fortuna" lahmt zwar textlich ziemlich, aber da das Stück sich anhört, als hätte eine fröhliche Gruppe Zigeuner die Instrumente ausgepackt, kann man das verschmerzen. Total danebengegangen sind jedoch "Gewissen", welches in einer ziemlich unangebrachten Schreierei von Frau Jandova ausartet, und "Auf Der Suche" - hier klingen LETZTE INSTANZ total nach einer Kreuzung aus DOG EAT DOG und SUCH A SURGE, was sich überhaupt nicht in das musikalische Konzept der vorgehenden Songs einfügen will.
Fazit: "Kalter Glanz" sollte man sich allein schon wegen der einnehmenden Stimme von Frontmann Robin und den Streichkünsten von Cellisten Benny Cellini unbedingt um die Ohren wehen lassen. Die letzten Vermutungen, LETZTE INSTANZ würden nur im Fahrwasser von SUBWAY TO SALLY, IN EXTREMO usw. schwimmen, dürften mit diesem innovativen Album ausgemerzt sein.
Anspieltips: Kalter Glanz, In Meiner Erinnerung, Das Schönste Lied Der Welt
- Redakteur:
- Kathy Schütte