LEVIATHAN (US) - Beholden To Nothing, Braver Since Then
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Leviathan (US)
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Source of Deluge - Stonefellowship (Collectors Mine)
- Release:
- 14.02.2014
- Ephemeral Cathexis
- A Shepherds Work
- Intrinsic Contentment
- Overture Of Exasperation
- Creatures Of Habit
- Solitude Begets Ignorance
- A Testament For Non Believers
- If The Devil Doesn't Exist
- Magical Pills Provided
- Thumbing Your Nose At Those Who Oppose
- Empty Vessel Of Faith
- Words Borrowed Wings
- Bettering Darklighter
- Misanthrope Exhumed
- Beholden To Nothing
Leider nur gut.
Prog ist ein schwieriges Genre. Die Konkurrenz ist in den letzten Jahren ins Unermessliche gewachsen, die Maßstäbe liegen hoch. Was noch vor eine Dekade als großartig gegolten hätte, ist nun leider nur noch Mittelmaß. Und das ist auch schon das Fazit, das sich nach einigen Durchläufen bei mir herausgebildet hat.
Die Amis von LEVIATHAN blicken auf nun fünf Alben in zwei Jahrzehnten zurück. Und zwar wirklich hauptsächlich gutklassige Werke, die am Puls der Zeit waren und auch heute noch sind. Trotzdem haben sich die Amerikaner mit "Beholden The Nothing, Braver Since Then" leider nicht nach vorn bewegt und können keinen neuen Höhepunkt in ihrer Diskographie setzen, was mich schwer enttäuscht hat, denn auf diese Scheibe hatte ich mich gefreut und auf ein Highlight im Progjahr gehofft. Erhalten habe ich ein Album, das aber - auch wenn es hinter meinen Hoffnungen zurückbleibt - mitnichten schlecht ist. Progger müssen bitte unbedingt trotzdem reinhören. Einige Tracks müssen sich nicht hinter Genregrößen zu verstecken!
Aber ich muss den Finger dennoch in die Wunde legen. Die Rahmendaten des Albums weisen bereits in die Richtung, in der meiner Ansicht nach die Herkunft des Problems zu suchen ist. Eine CD, vollgestopft mit Musik, berstend vor Ideen, instrumentalen Zwischenspielen und ein gefühlter Sechsunddreißigminüter in der Mitte der CD. Hier toben sich die Musiker gehörig aus, was leider auch ein wenig dazu führt, dass "Beholden The Nothing, Braver Since Then" keinen eigenen Charakter aufweist. Hier wollten die Musiker zuviel, einige der Lieder klingen angestrengt, verkopft und fließen nicht. Nach beinahe achzig Minuten ist der Hörer fast erschöpft. Allerdings schaffen es nur wenige Songs, nachhaltig im Ohr zu bleiben wie 'Intrinsic Contentment' und das zeitweise fast brit-proggige 'Beholden To Nothing'. Letzteres setzt ganz am Ende wie zum eigenen Hohn einen überzeugenden Akzent, der aufzeigt, was die Band kann, wenn sie sich vielleicht die Ziele selbst einfach weniger hoch steckt.
Meine nicht erfüllte Hoffnung drückt sich in diesem Review möglicherweise zu negativ aus, woran die Band aufgrund der vier starken Vorgänger nicht ganz unschuldig ist. Aber zum Ende möchte ich versuchen, das Ganze noch einmal anders herum auszudrücken. Sechs Punkte ist ja wirklich nicht schlecht, darum lest es doch bitte so: Ein gutes Progwerk mit einigen Höhepunkten, dass allerdings als Ganzes einige Anstrengung vom Hörer verlangt und nicht durchgehend das Niveau halten kann. Ja, das passt. Und klingt viel besser.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger