LEVIN, TONY - Prime Cuts
Mehr über Levin, Tony
- Genre:
- Instrumental
- Label:
- Mascot Records / Rough Trade
- Release:
- 18.04.2005
- Kindred Spirits
- T&T Vignette
- Another Dimension
- Dark Corners
- Brother's Keeper
- Endless
"Prime Cuts" von TONY LEVIN ist keinesfalls ein neues Solo-Album des Ausnahme-Bassisten, sondern vielmehr eine Art Sampler mit sechs zum Teil recht langen Stücken um die zehn Minuten Spielzeit von Alben des Magna-Carta-Labels, auf denen der gute Tony gespielt hat. Konkret sind das unter anderem die beiden LIQUID TENSION EXPERIMENT-Scheiben, "Hundred Year Flood" von den Progrockern MAGELLAN oder "Situation Dangerous" von BOZZIO/LEVIN/STEVENS. Es handelt sich zudem um fast ausschließlich instrumentale Stücke. LEVIN, der in seiner über dreißigjährigen Karriere mit so unterschiedlichen Künstlern wie ALICE COOPER, PETER GABRIEL, KING CRIMSON oder oder gar TRACY CHAPMAN zusammengearbeitet hat, ist immer für eine (musikalische) Überraschung gut. Im sehr ansprechend gestalteten Booklet befinden sich interessante Liner-Notes und eine kurze Beschreibung der musikalischen Philosophie des Wahl-New-Yorkers LEVIN. Dieser hat in seiner bisherigen Karriere wohl auf mehr Alben gespielt, als manch langjähriger Musikfreund Scheiben im Schrank hat!
So sind dann auch die sechs Stücke recht unterschiedlich. Reinrassigen Instrumental-Progrock bieten die beiden LTE-Stücke 'Kindred Spirit' und 'Another Dimension', die zusammen mit diversen DREAM THEATER-Mitgliedern entstanden sind. Besonders Ersteres, das zudem fantastische und sehr melodische Gitarrenparts von John Petrucci enthält, ist ein richtiger Kracher. Einzig das ziemlich abgedrehte und arg gewöhnungsbedürftige und hier in einem Remix vertretene 'Dark Corners' vom BOZZIO/LEVIN/STEVENS-Album "Sonic Residue From Vaporspace" überzeugt mich nicht wirklich. Mit 'T&T Vignette' befindet sich dann doch noch ein unveröffentlichtes Stück auf dieser CD aus der "Black Light Syndrome"-Session von BOZZIO/LEVIN/STEVENS, das aber mit unter drei Minuten recht kurz ist und auch eher unspektakulär daherkommt.
Wer natürlich schon einige oder (fast) alle der genannten Stücke bzw. Scheiben im Schrank hat, der braucht "Prime Cuts" wohl nicht. Aber diejenigen, die auf gute instrumentale Rockmusik mit sehr progressiven Klängen stehen, sind mit der Scheibe gut beraten, wobei ich auf jeden Fall empfehle, vorher reinzuhören, da es sich definitiv nicht um Musik handelt, die man gut "nebenbei" konsumierten kann. Wer sich allerdings auf die Stücke einlässt, der wird eine sehr komplexe und interessante musikalische Reise erleben. Auf der CD ist zudem noch ein (Multimedia-)Bonus in Form eines Interviews und eines weiteren, unveröffentlichten Tracks von BOZZIO/LEVIN/STEVENS enthalten.
Anspieltipps: Kindred Spirits, Endless
- Redakteur:
- Martin Stark