LHAäD - Beneath
Mehr über Lhaäd
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Amor Fati
- Release:
- 20.03.2024
- Beneath I
- Beneath II
- Beneath III
- Beneath IV
- Beneath V
- Beneath VI
Monotone Black-Metal-Dissonanzen aus dem belgischen Black-Metal-Circle THE NOX ENTITY.
Als Teil eines belgischen Black-Metal-Kollektivs wollen die Musiker von LHAÄD die Szene in der Heimat wieder nach vorne bringen. Andere Bands aus THE NOX ENTITY haben zuletzt vorgelegt und den durchaus lebendigen Benelux-Underground mit weiteren Releases versorgt, nun ist der Nachfolger des 2021 veröffentlichten "Below" an der Reihe, es den Kollegen gleichzutun und ein weiteres Feuer zu entfachen. Doch leider kocht LHAÄD auch diesmal nur auf Sparflamme.
Das sechsteilige "Beneath" verirrt sich zu sehr in der Vergangenheit des eher melodischen Black Metals und nimmt zweifelsohne die ersten drei DIMMU BORGIR-Releases als inspirative Referenz, kann mit den nordischen Giganten aber in keinerlei Form mithalten. Das Songwriting ist ausschließlich dissonant orientiert und erinnert bisweilen an den Output von "Spiritual Black Dimensions", wobei Keyboards bei den Belgiern nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Doch die Dynamik, die manchmal unknventionellen Breaks und auch der zugegebenermaßen sehr starke Gesang erzeugen Parallelen, welche die Band auf keinen Fall abstreiten kann. Muss sie aber auch nicht, denn dieser Vergleich ist am Ende wohl auch die einzige Schnittstelle, die es auf "Beneath" Richtung hochwertigem Finsterstahl gibt.
Woran es LHAÄD auch diesmal mangelt, sind halbwegs kreative Ideen, die vom mittlerweile ausgelutschten Konsens abweichen und vielleicht einen neuen Akzent setzen könnten. Ist es in der ersten Hälfte nahezu ausschließlich melodisch unterlegte Raserei mit sehr geringer Variation, versucht die Truppe zumindest in den letzten beiden Nummern, durch geschickte Tempoverschiebungen noch ein wenig Abwechslung zu generieren. Problematisch hierbei ist jedoch das eigene Handwerk: Die Gitarrenspuren wiederholen sich auf dem gesamten Album immer wieder und bleiben einer sturen Linie treu, die alsbald ein gewisses monotones Feeling kreiert. Würde man die Vocals und die Drums rausnehmen, würde das Urteil zum unflexiblen Vorgehen fatal ausfallen. Apropos Drumming: Der klinische Sound lässt hier digitale Unterstützung vermuten, allerdings wird dies im Mix auch kaum kschiert, so dass sich Effekte einstellen, die man von den musikalisch ersten Alben von LIMBONIC ART kennt, nur eben dass es hier noch eintöniger wirkt. Das maschinelle Geknatter nervt recht schnell und überlagert das Klangbild gewaltig. am Ende ist es auch ein absolutes Ausschlusskriterium nebst dem ohnehin wenig erfüllenden Songwriting.
Alles in allem ist "Beneath" weit von der Szene-Referenz entfernt, auch wenn die Schublade die gleiche ist wie bei den genannten Acts. LHAÄD hat noch viele Baustellen zu bearbeiten, bevor man in der internationalen Szene ein Wörtchen mitreden kann. Vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet scheint auch nicht abzusehen, dass man die sich bietenden Hürden auch künftig wird nehmen können.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes