LIGEIA - Gloria
Mehr über Ligeia
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Iron Glory/Soulfood
- Release:
- 31.05.2004
- Mistress Of The Night
- Angelwitch
- Gloria
- Heaven Is Hell
- Walpurgisnight
- Last Desire
- Beyond The Sky
- Wings Of Fire
- Light Of The Gods
- Silence
Scheibletten aus dem Hause Iron Glory Records halten immer, was sie das Label verspricht: niemals Trendmucke, immer lupenreinen Heavy Metal, der für Unwissende sicherlich gern mal altbacken klingen mag. Bitte schön, jedem seine Meinung. Mir gefallen die meisten Releases des Labels genau aus diesem Grund. Und das wird sich auch mit diesem Rundling nicht ändern.
Auch wenn ich mir anfangs den einen oder anderen Schmunzler beim Anhören nicht verkneifen konnte, so wurde mir nach einer kurzen Eingewöhnungsphase klar, dass LIGEIA bereits mit diesem Debüt – ich unterschlage jetzt mal frech den selbstproduzierten "Made In Stone"-Rundling aus dem Jahre 2000 – Kultcharakter ernten werden. Aber mal Schritt für Schritt:
Das deutsche Quartett um Sängerin Dani "Mistress" Unglert knüpft mit "Gloria" genau dort an, wo WARLOCK nach "Burning The Witches" und "Hellbound" vor gut zwei Dekaden in Richtung Pop Metal abdrifteten. Dass sie dabei natürlich fröhlich durch sämtliche Klischees stapfen, ist genauso selbstverständlich wie die vergebliche Suche nach metalfremden Elementen in ihren Kompositionen. Es beginnt beim herrlichen Cover und wird mit superben Songtiteln wie 'Angel Witch', 'Walpurgisnight' oder 'Heaven Is Hell' fortgesetzt. Wer bei solchen Kennzeichen eher erfreut und amüsiert ist, sollte sich schleunigst "Gloria" zu Gemüte führen, denn die musikalische Komponente ist wirklich herzerfrischend mitreißend und spieltechnisch kompetent in Szene gesetzt. Gekonnt setzt man auf Abwechslungsreichtum und Spielfreude. So gibt es neben herrlichen Mitsingstampfern wie 'Mistress Of The Night' auch flotte Abgehnummern, wie 'Light Of The Gods' oder 'Last Desire'.
Die Dame hinterm Mikro macht allerdings auch eine gute Figur. So versteht sie es, ihre meist tiefe, etwas rauchige Stimme perfekt den einzelnen Songs anzupassen. Sehr schön übrigens, wenn sie kehlig singt oder gar – wie beim Intro zu 'Beyond The Sky' – sehr aggressiv rüberkommt. Wie es sich für so eine Veröffentlichung gehört, gibt es schlussendlich mit 'Silence' dann auch noch eine amtliche Ballade, die zum Glück komplett ohne Schmalz daherkommt.
Klar sollte man hier keine musikalischen Höchstleistungen oder extrem innovative Ideen erwarten. Wer aber auf erstklassigen, schnörkellosen Heavy Metal, der zudem noch sehr gut produziert ist, abfährt, sollte hier auf alle Fälle mal einen Testlauf riskieren. Vielleicht ist euch ja auch das amüsante, mich sofort an 'For Whom The Bell Tolls' –erinnernde 'Angelwitch' alleine schon der Kauf wert. Ich jedenfalls habe viel Spaß mit "Gloria".
Anspieltipps: Angelwitch, Beyond The Sky, Heaven Is Hell, Wings Of Fire
- Redakteur:
- Holger Andrae